Skip to main content

News

Von wegen Baby-Blues – es kann auch die Schilddrüse sein!

Baby BluesNicht selten neigen wir dazu, alle möglichen Beschwerden auf psychische Ursachen zurückzuführen. Und die Phase nach der Geburt eines Babys mit allen Umstellungen und Schwierigkeiten, die da zu meistern sind, kann leicht als Erklärung für den „Baby-Blues“ – die postpartale Depression – genommen werden.

Wir sollten unseren Blick aber stets auch für organische Ursachen offen halten und betroffenen Patientinnen ggf. auch raten, einmal ihre Schilddrüse untersuchen zu lassen. Das legen jedenfalls neue Forschungsergebnisse nahe, die die Ärztezeitung am 24.08.2018 veröffentlichte.

„Etwa sieben Prozent aller Frauen erkranken nach der Entbindung an einer autoimmun bedingten Funktionsstörung ihrer Schilddrüse."Oft dauert es lange, bis die Diagnose gestellt wird. Die Symptome wie anhaltende Erschöpfung, Reizbarkeit oder Schlaflosigkeit werden häufig mit der neuen Belastungssituation in Verbindung gebracht und als ,Baby-Blues‘ fehlinterpretiert", wird Privatdozent Dr. Joachim Feldkamp, Klinikum Bielefeld, zitiert.

Zudem bliebe die Erkrankung häufig lange unentdeckt, da sie keine Schmerzen verursache. Eine nachgeburtliche Hashimoto-Thyreoiditis entwickelt sich aus bisher nicht vollständig geklärten Gründen in einem Zeitraum von etwa sechs bis 52 Wochen nach der Entbindung. Oft verläuft die Erkrankung in verschiedenen Phasen. Dabei kommt es zunächst zu einer Schilddrüsenüberfunktion mit Nervosität, beschleunigtem Herzschlag und verstärktem Schwitzen. Daran schließe sich häufig eine Phase der Schilddrüsenunterfunktion an, in der die Frauen an Antriebsschwäche, Lustlosigkeit, unerklärlichen Tränenausbrüchen oder Ängsten leiden, erinnert die DGE. "Ein Bluttest klärt, ob eine Schilddrüsenentzündung vorliegt. Für jede Phase stehen wirksame Medikamente bereit, so dass es den Patientinnen in der Regel schnell besser geht", erklärt Feldkamp.“

Quelle »

< zurück