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Psychiater gegen Psychotherapeuten

PsychiaterVon wem lässt sich Gesundheitsminister Jens Spahn beraten? Unter anderem von dem Psychiatrie-Professor Manfred Lütz, Bestsellerautor und Chefarzt des Alexianer Krankenhauses in Köln.

In einem „Gastkommentar“ wettert er im Spiegel gegen die Psychotherapeutenkammern und –verbände. Sie hätten Schuld daran, dass psychisch Kranke monatelang auf einen Therapieplatz warten müssten, weil die Praxen vollgestopft seien mit eigentlich Gesunden, die nur „Befindlichkeitsstörungen“ hätten: „Burn-out-Kampagnen, auch von Journalisten lange Zeit gefördert, haben das Ihrige dazu beigetragen. Bekanntlich ist Burn-out gar keine Krankheit. Unter diesem umstrittenen Begriff versammelt sich vielmehr ein Sammelsurium an unterschiedlichsten Phänomenen, darunter echte Depressionen, aber eben auch nur Befindlichkeitsstörungen, die gar keinen Krankheitswert haben. Burn-out ist ein Marketingbegriff, mit selbst ernannten Burn-out-Experten und Burn-out-Kliniken, in denen gestresste Manager gewisse lästige Unfähigkeiten mit Wassertreten bekämpfen….
Die langen Wartezeiten sind darauf zurückzuführen, dass es keinerlei wirksame Kontrolle gibt, ob ein Kranker bei einem Psychotherapeuten sitzt oder ein Mensch in einer Lebenskrise. Wenn eine Frau plötzlich von ihrem Mann verlassen worden ist, dann ist das oft schlimmer als eine schwere Depression; das ist aber keine Krankheit, sondern eine gesunde emotionale Reaktion auf eine schreckliche Situation. Eine solche Frau mag einen psychologischen Lebensberater brauchen, aber jedenfalls keine Krankenbehandlung zulasten der Solidargemeinschaft. Doch niemand kontrolliert das.“

Lesen Sie den gesamten Artikel und bitte auch die Leserbriefe dazu:

http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/psychotherapie-wie-ein-lobbyverband-psychisch-kranken-schadet-a-1259159.html

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