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Palm Therapy

Die Methode der Palm Therapy' wurde 1985 von N.D. Moshe Zwang entdeckt, der sich auf der Suche nach einer einfachen, aber effektiven Methode befand, um schnell und wirksam psychische Probleme zu lösen. Hierbei machte er sich die Verbindung von Hand und Gehirn zunutze, welche sich auch in der Diagnose derselbigen zeigt. Er hatte damals erkannt, dass die Falten der Innenhand nicht nur Probleme der Persönlichkeit erkennen lassen, sondern dass diese als Teil der Körpersprache auch beeinflusst werden können.Das wiederum hatte beobachtbare Erleichterungen von Denkprozessen und Verhaltensgewohnheiten zur Folge, die durch einfache Akupressur der Hand erreicht werden. In den Folgejahren wurde die Methode immer weiter verfeinert und optimiert, mit dem Ziel, ihre Effektivität zu erhöhen und die Behandlungszeit zu verkürzen. Heute kann gesagt werden, dass Probleme, für deren Lösung sonst Jahre gebraucht werden, in einem deutlich verkürzten Zeitrahmen gelöst werden können.

Ich selbst nutze die Palm Therapy'' in der Praxis vor allem im Bereich psychischer Leiden wie z.B. bei der Angstbewältigung, aber auch zur Stimulation von Bedürfnissen z.B. nach Erfolg oder Fortschritt und Entwicklung. Des weiteren kann ich auch im Einsatz bei körperlichen Erkrankungen nachvollziehbare Erfolge verbuchen. Die Palm Therapy' ist aus diesem Grund für mich zu einem kostenund zeitsparenden 'Multifunktionswerkzeug' avanciert, das sich unter Berücksichtigung seiner methodischen Grenzen als äußerst effektiv, auch privat in meinem Alltag, bewährt hat.

Fallbeispiel

Frau B., ca. 40 J., erlebte vor einigen Jahren auf einem Rückflug aus dem Urlaub trotz guter Wettersituation eine Panikattacke. Diese trat aus 'heiterem Himmel' sowie vollkommen unerwartet ein. Die Auswirkung auf die Folgezeit und auf das alltägliche Wohlbefinden der Klientin waren fatal. Neben erneut aufkommender Angst und Panik schon beim Gedanken an Flugzeuge und Flugreise bildete sich zudem eine generelle Angst im Alltag aus, die sie alleine nicht mehr in den Griff bekam. Sie musste eine psychosomatische Klinik aufsuchen. Nach mehreren Wochen Behandlung (genaue Angaben nicht möglich) wurde sie entlassen, musste aber bald ein weiteres Mal eingeliefert werden. Nach der zweiten Entlassung bekam sie eine zweijährige tiefenpsychologische Therapie verordnet, welche sie auch beendete. Ferner begann sie aus eigenem Antrieb eine Tanztherapie, die ihr subjektiv gut und wohl tat. Dort hatte sie die Möglichkeit, sich "auszutoben", was ihr sehr entgegen kam. Als sie wegen eines Umzugs in eine andere Stadt musste, verlor sie jedoch diese Gelegenheit und füllte die entstandene Lücke nicht durch eine andere Form der 'Entladung' auf.

Einschätzung und Diagnose

Die Klientin wirkte beim ersten Erscheinen äußerlich unauffällig und selbstsicher, war gut gekleidet und gepflegt. Ihr glattes Gesicht wies eine geringe Zahl von Falten auf, der Blick erschien mir unruhig suchend mit Meidung des direkten Blickkontaktes. Ihre Aussprache war rasch, die Wortwahl zielgerichtet, ihre Reaktionen tendenziell hektisch bis ruckartig, was ich jedoch als durchaus normal einstufte, weil sie sich in einer ungewohnten Situation befand. Die Gestik der Hände war eher arm und kontrolliert. Ein Blick in ihre Hände zeigte zunächst keine auffälligen Extreme, was mich erst einmal irritierte. Was an Hauptfalten der Innenhand fehlte, waren die mediale längliche und die ulnare längliche Innenhandfalte in beiden Händen (mangelnde Stabilität). Hinter der äußerlich sehr kontrolliert wirkenden und durchaus kräftig und resolut auftretenden Person (die drei Hauptfalten der Innenhand waren stark ausgeprägt) verbarg sich jedoch eine Hilf- und Machtlosigkeit, welche sich bis hin zu tatsächlich und mehrfach aufgetretener Ohnmacht bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel äußerte (Konversionsneurose?). Meine Diagnose lautete daraufhin: Spezifische isolierte Angst (F40.2) mit Entwicklung einer generalisierten Angst (F41.1).

Behandlung

Die Klientin kam mit der Erwartung zu mir, dass ich sie innerhalb eines Monats als flugtauglich' heile. Sie hatte sich als Ziel gesetzt, eine Flugreise mitsamt ihrer Familie zu unternehmen. Zum Einsatz kam ausschließlich die Palm Therapy' nach N.D. Moshe Zwang und die Gesprächsbereitschaft der Klientin. Außer von einem Arzt verordnete homöopathische Mittel lehnte die Dame weitere Möglichkeiten wie Phytotherapie, Ernährungsumstellung, Mikronährstoffe als lindernde und heilende Mittel ab. Auch eine kurzfristige Desensibilisierung mit EMDR (Eye movement desensitization and reprocessing nach Francine Shapiro, Ph.D.) als unterstützende Behandlungsmethode von Angststörungen, vor allem im Bereich traumatischer Erlebnisse, wollte sie nicht akzeptieren. Bilderreisen erschienen mir in diesem Fall von genereller Angst und Panik (Nebenwirkungen beachten!) eher unpassend und nicht gewollt. Weitere Methoden nutze ich derzeit nicht in meiner Praxisarbeit. Mein therapeutisches Vorgehen konzentrierte sich zunächst auf einen emotionalen Ausgleich. Dass ich mit der Palm Therapy nach meist 10 bis 15minütiger Akupressur einen Alpha-Wellen ähnlichen Zustand der Entspannung und Beruhigung erzielen kann, ist hierbei von großer Bedeutung. Die Gesprächsbereitschaft und Öffnung des Klienten wird dadurch erhöht.

Die Wirkung der Akupressur war bereits nach einer Palm Therapy'M-Sitzung erfolgreich. Obwohl Frau B. schon des öfteren auf Grund von Panikattacken in öffentlichen Verkehrsmitteln diese auch vorzeitig verlassen musste, fuhr sie nachfolgend bereits ohne weitere Schwierigkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, streichelte sogar einen Hund und lächelte eine alte Dame an. Diese ,banalen' Erlebnisse hatte die Klientin viele Jahre nicht mehr gehabt! Der üblicherweise zweite Schritt meines Therapieaufbaus (gezielte Desensibilisierung: Loslösung behindernder Gefühle mit nachfolgendem Ersetzen durch positive und fördernde Empfindungen) war nicht oder nur eingeschränkt möglich. Gleichwohl klangen die Berichte der Klientin in den folgenden Sitzungen zuversichtlich. Es stellte sich zudem im Laufe der Behandlung zunehmend neben der spezifischen auch eine Verbesserung der allgemeinen Ängstlichkeit ein. So wagte sie ganz nebenbei die Benutzung eines Aufzuges, was sie sonst stets gemieden hatte.

Eine gezielte Visite des Flughafens mit ihrer Familie am Wochenende vor der Reise brachte Frau B. weitere Erkenntnisse. Auf diese Weise konnte sie noch einmal die Enge und ihre Gefühlserlebnisse in einem Flugzeug (am Münchener Flughafen steht ein Flugzeug zur Besichtigung) verdeutlichen. Ihre Atmung sei stark eingeschränkt gewesen, und das Gefühl der Bedrohung durch den fehlenden Raum vorherrschend. Eine Desensibilisierung und Minderung der Bedrohungsgefühle fand in der Sitzung während der lebendigen Erzählung durch Akupressur (Palm Therapy'M) statt.

Ergebnis der Therapie

Frau B. flog ohne erneutes Aufkommen einer Panikattacke in den Urlaub und zurück (mit Umsteigen insgesamt vier Flüge!). Eine vollständige Remission ihrer jugendlichen Freude am Fliegen war nicht möglich. Eine dem ungeachtet positive Bilanz der nur fünf Sitzungen dauernden Therapie äußerte sich ferner im Wunsch, eine weitere Flugreise antreten zu wollen.

 

Literatur
Zwang, M., Palm Therapy - Program your
mind through your palms, Ultimate Mind
Publisher, Van Nuys, California