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Allergien, eine Phobie des Immunsystems?

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Allergien greifen immer mehr um sich, doch die Lösungen der Schulmedizin sind für viele Betroffene unzureichend. Ein neuer therapeutischer Ansatz, der die Hauptursache auf der mentalen Ebene ausmacht, soll eine schnelle Linderung verschaffen.

Im Zusammenhang mit Allergien werden häufig folgende Fragen gestellt:

  • Wie entstehen Allergien – und warum? So fragen Forscher wie etwa Molekularbiologen.
  • Welche Medikamente gibt es dagegen? Was kann ich verordnen? So fragen Mediziner.
  • Wie kann ich mich von der Allergie befreien? So fragen Betroffene.

fotolia©KzenonEigentlich hat die Natur es gut organisiert: Das Immunsystem unterscheidet zwischen Selbst und Nicht-Selbst, d. h. zwischen Körperzellen einerseits und körperfremdem Gewebe (Viren, Bakterien, Proteinen, Staub, Chemikalien) andererseits, und handelt entsprechend: Makrophagen greifen alles an, was ihnen in die Quere kommt, sie umschließen und verdauen es; auch körpereigene Zellen, wenn sie abgestorben, entartet, krank oder infiziert sind. Nur gesunde Körperzellen bleiben verschont. Darüber hinaus wird nach einer gelungenen Abwehr von Viren oder Bakterien auch das spezifische Immunsystem aktiviert, um weitere Angriffe leichter abwehren zu können. Zur Allergie kommt es, wenn dieses Abwehrsystem fehlgeleitet wurde. Der „Fehler“ des Immunsystems: Es reagiert auf den Pollen so, als wäre er ein Virus! Aber warum? Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass bei dieser Form der Allergie nicht eine Störung des Immunsystems vorliegt, sondern die Ursache im autonomen Nervensystem zu suchen ist.

Eine Allergie ist eine übermäßig heftige Reaktion auf ständige Grenzverletzungen, die auf drei unterschiedlichen Ebenen stattfinden können.

1. Auf der biologischen Ebene

  • Umweltgifte führen dazu, dass z. B. Pollen chemisch aggressiver werden.
  • Kontaktchemikalien, z. B. in Körperpflegemitteln oder Kleidung
  • Ernährung: Was müssen wir alles schlucken! Allergiefördernd wirken vor allem Konservierungsstoffe und ein Übermaß an tierischem Eiweiß.

2. Auf der seelischen Ebene

  • Wir müssen uns ständig anpassen: Erwartungen, Zeitdruck, Leistungsdruck, Stress ...

3. Auf der mentalen Ebene

  • Wir werden ständig überflutet – mit belangloser Information, mit aktuellen Nachrichten, mit Werbung, mit unterschiedlichsten Anforderungen; ständig sollen wir uns weiterbilden, das Leben beschleunigt sich Tag für Tag ...

Was wird uns alles untergejubelt auf diesen Ebenen! Wir müssen lernen, Grenzen zu setzen. Wer sich nicht permanent gesellschaftlichem Anpassungsdruck unterwirft, ist für Allergien schon weniger empfänglich. Eine Allergie ist eine Methode, Grenzen zu setzen. Keine gute Methode, da sie doch den Allergiker selbst deutlich mehr belastet als die Umgebung. Aber sie funktioniert! Der Allergiker wird in Ruhe gelassen, niemand wird jemand zutexten, der gerade einen Niesanfall hat; auf zugequollene Augen reagieren die meisten Menschen mit Verständnis, mit liebevoller Distanz oder Fürsorge.

Möglichkeit der Heilung von Allergien

In der Abbildung sehen Sie den natürlichen Verlauf der Abwehrreaktion des unspezifischen Immunsystems; rechts die fehlgeleitete Reaktion, die Allergie, in der das spezifische Immunsystem miteinbezogen wird.

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Wo können wir in dieses System eingreifen, um die allergische Reaktion zu stoppen? Die Medizin versucht es auf der Ebene der Biomoleküle. Der Vorteil: Die Kassen übernehmen die Kosten und ein Erfolg ist möglich; die Erfolgsquote liegt unter 30 %. Der Nachteil: Die relevanten Anteile im autonomen Nervensystem gelangen zu der gleichen Erkenntnis wie das Bewusstsein: „Mit mir wird etwas gemacht, ich bin passiv, ich kann nichts tun. Ich bin weder an der Entstehung der Allergie beteiligt noch an der Heilung.“ Je weiter oben wir in diesen Ablauf eingreifen, desto geringer sind die Nebenwirkungen.

Wenn wir Allergien als psychosomatisch betrachten, können wir sie auch so behandeln: mit Psychotherapie. Die Medizin reagiert eher verstört auf diese neue Heilmethode – erstens, weil sie mehr an Pathogenese interessiert ist als an Salutogenese. Zweitens, weil sie als konservative Institution nicht an Paradigmenwechseln interessiert sein kann. Drittens, weil Mediziner kein Exklusivrecht an dieser Behandlungsmethode haben können: Lernen und durchführen kann sie jeder NLP-Practitioner und jeder Hypnotherapeut; seit zehn Jahren bilde ich Heilpraktiker in diesem Verfahren aus.

Wenn kein gravierendes Problem vorliegt, wie Depression oder Sucht, lässt sich z. B. eine Birkenpollenallergie in drei bis fünf Sitzungen kurieren, ebenso Katzen- und Pferdehaarallergien. Während dieser Therapie lernt der Klient, sich zu zentrieren, körperlich zu sich zu kommen – und er lernt, sich abzugrenzen gegen eine übergriffige Umgebung. Dann ist die Allergie überflüssig, da ihr sekundärer Krankheitsgewinn auf eine andere Art und Weise sichergestellt wird. Und das autonome Nervensystem kommt wieder ins Gleichgewicht, sodass für das Immunsystem Pollen wieder Pollen und Tierhaare wieder Tierhaare sind – harmlose Eindringlinge, die regulär entfernt werden können, das Normalste von der Welt.

Damit dieser Prozess vollständig innerhalb einer Sitzung abgeschlossen werden kann, sind bestimmte Bedingungen erforderlich: ein tiefes Vertrauen, sich führen zu lassen, und eine sorgfältige Vorbereitung. Sind beide Bedingungen erfüllt, kann dieses Verfahren meiner Erfahrung nach in über 90 % der Fälle zum Erfolg führen. Seit 1996 habe ich inzwischen über 100 Klienten in meiner Praxis mit diesem Verfahren behandelt.

Drei Fallbeispiele zur therapeutischen Arbeit in meiner Praxis

Ein 14-jähriger Junge mit einer Gräserallergie. Er war sonst gesund, hatte Freunde und war sportlich, spielte gerne Fußball und Tennis. Aber: Von Juni bis September konnte er draußen keinen Sport treiben. Er kam aus einer liebevollen, stabilen Familie und war ausgeglichen. Seine Mutter war Heilpraktikerin, er war aufgeschlossen für Psychotherapie und hat gut mitgearbeitet. Nach drei Sitzungen trat die Allergie nicht mehr auf, zeigte sich aber im nächsten Jahr wieder, wenn auch weniger stark als vor der Therapie. Wir wiederholten die dritte Sitzung. Seitdem ist er vollständig allergiefrei. Es ist jetzt über zehn Jahre her, mit seiner Mutter habe ich bisweilen noch Kontakt.

Eine Sozialpädagogin, 34 Jahre, mit einer schweren Katzenhaarallergie: Sie hatte eine Katze, auf die sie seit einigen Monaten mit asthmatischen Beschwerden reagierte. Der Rat des Hausarztes war simpel: „Katze weggeben!“ Dies kam für sie aus persönlichen Gründen nicht infrage, da die Katze ihr in ihrer schwierigen Situation (arbeitslos, Trennung vom Lebenspartner) einen wichtigen persönlichen Halt gab. Wir haben sechs Sitzungen gebraucht, um ihre Katzenhaarallergie zu heilen, was ungewöhnlich schnell für Asthma ist. Auch hier hat alles gestimmt: Wir haben die entscheidenden Punkte gut aufdecken und behandeln können. Nach drei Jahren war sie immer noch vollständig allergiefrei, hatte inzwischen eine Ausbildung zur Gestalttherapeutin begonnen und wirkte auf mich sehr aufgeräumt und gut bei sich.

Ich selbst bin 1994 auf diese Weise von meiner eigenen Katzenhaarallergie geheilt worden und kenne somit die Methode nicht nur aus der Perspektive des Therapeuten, sondern auch aus der des Patienten.

Ausführliche Literaturhinweise sind beim Verfasser erhältlich.

Frank HenningFrank Henning
Dipl.-Phys., Biophysiker, Heilpraktiker, Hypnotherapeut, NLP-Lehrtrainer, Autor

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