Selbsthilfe und Pharmasponsoring
Dass z.B. Selbsthilfegruppen von Eltern hyperaktiver Kinder von Pharmafirmen gesponsert wurden, die entsprechende Medikamente herstellen, ist seit langem bekannt. Nicht unbedingt dagegen, dass dies kein Einzelfall ist. Die Ärztezeitung berichtete deshalb jetzt über eine Initiative des Verbands der Ersatzkassen:
Die Selbsthilfe erhält einen erheblichen Teil ihrer Haushaltsmittel von der Pharmaindustrie. Für transparenter hält der vdek einen Fördertopf, in den spendenwillige Unternehmen einzahlen und dessen Gelder eine unabhängige Instanz verteilt.
"Es wäre am besten, die Industrie würde das direkte Sponsoring an Selbsthilfegruppen ganz einstellen und einen Firmenfonds einführen, in den spendenwillige Unternehmen einzahlen können und dessen Gelder eine unabhängige Instanz an die Gruppen verteilt", betonte die Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner in Berlin.
Die Ersatzkassen sind die Hauptfinanzierer der Selbsthilfe. Ihr Anteil an den Fördermitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung beträgt knapp 38 Prozent. Elsner forderte zugleich die Selbsthilfe auf, Kooperationen und Geldquellen kenntlich zu machen und gegebenenfalls auch die problematischen Seiten der Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie offen anzusprechen.
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