Freude an Entscheidungen! Hilfe bei Entscheidungsschwierigkeiten
Was die Menschen beschäftigt, die meine Praxis aufsuchen, sind Entscheidungen. Die erste Entscheidung haben sie getroffen, weil sie einen Termin vereinbart haben. In jeder Sitzung geht es um Fragen, die ebenfalls Entscheidungen verlangen. Bei der Arbeit mit den Klienten beobachte ich, was diese tun, meistens unbewusst, um keine Entscheidung treffen zu müssen. Dazu nutzen sie innere negative Glaubenssätze, Widersprüche oder die verbale Sprache.
Die Reaktionen auf die Entdeckung der inneren Saboteure erzeugen vielerlei Reaktionen: Überraschung; Widerstand und Kampf, um diese aufrechtzuerhalten; Scham und Rechtfertigung; sehr oft Erleichterung darüber, Unbewusstes endlich klar zu sehen. Spätestens jetzt wächst die Bereitschaft, die weiteren Schritte zu tun, und der Prozess geht leichter voran.
Im Folgenden sehen Sie theoretische Erklärungen von innerseelischen Prozessen, Stolpersteine auf dem Weg zur Entscheidungsfreude, konkrete Schritte dahin und was sich ereignet, nachdem Sie eine Entscheidung endlich getroffen haben.
Entscheidungsschwierigkeiten = innere Scheidung, Zerrissenheit
Soll ich Arbeit A oder B machen?
Soll ich fernsehen oder lieber Sport treiben?
Soll ich mich auf eine Partnerschaft einlassen oder Single bleiben?
Kinder bekommen oder keine?
Arbeiten oder ausruhen?
Soll ich den Konflikt ansprechen oder lieber schweigen?
Soll ich ein Haus bauen oder zur Miete wohnen? ...
Gegenteil von Eindeutigkeit/Klarheit/Entscheidungsfreude = Widersprüche
Eine ehemalige Freundin sagte auf meine Bitte, uns doch öfters zu treffen: „Ich habe leider keine Zeit, mich mit dir zu treffen; das Haus, die Arbeit, die Kinder, der Mann, der Hund, die Katze …“ Ein paar Minuten später: „Ich habe mich mit X und Y getroffen. Wir waren shoppen. Mit Z bin ich in den Kurzurlaub gefahren …“
Sagt der Vater zum Kind: „Nicht mit vollem Mund sprechen!“ Das Kind: „Aber Papa, du sprichst doch auch mit vollem Mund!“
Man hilft anderen und vernachlässigt sich selbst.
Man macht Sport, um gesund zu leben, man raucht aber.
„Ich würde ja gerne, aber …“. ...
Mit der Sprache, in diesem Fall mit den Modalverben, beeinflussen wir uns, sodass wir stehen bleiben und keine Entscheidungen treffen. Und das sind die Sätze, die häufig fallen:
„Ich kann, wenn ich will.“
„Ich muss unbedingt weniger arbeiten.“
„Ich darf ja länger schlafen.“
„Ich soll die Hausaufgaben machen.“
„Ich will das schon erledigen.“
„Ich mag schon pünktlich sein.“ ...
Mit dem Konjunktiv II – Möglichkeitsform oder irreale Form – kann man die Entscheidungsunwilligkeit oder -unfähigkeit noch verstärken:
„Ich sollte/müsste/würde gerne …“
Dagegen entspricht der Indikativ der Wirklichkeitsform:
„Ich mache das jetzt.“
„Ich arbeite ab sofort weniger.“
„Ich schlafe länger.“
„Ich mache meine Hausaufgaben.“
„Ich erledige das am Montag um 14 Uhr.“
„Ich bin ab sofort pünktlich.“ ...
Die Art und Weise, wie wir uns ausdrücken, kann uns auch zu Veränderungen verhelfen.
Negative Glaubenssätze tragen ebenfalls dazu bei, keine Entscheidungen zu treffen. Diese gilt es aufzuspüren und aufzulösen, unter Umständen mit professioneller Hilfe:
„Ich lerne das nie.“
„Das haben meine Eltern schon nicht gekonnt.“
„Ich traue mir das nicht zu.“
„Ich habe keine Zeit dafür.“
„Es ist zu früh/zu spät.“
„Wenn mein Mann/meine Frau mich unterstützen würde …“
„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
„Erst kommen die Kinder, dann ich.“
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“
„Das Leben ist hart.“
„Man muss immer um alles kämpfen. Man bekommt nichts geschenkt.“
„Warum immer ich?“
„Was sollen denn die Leute von mir denken?“
„Das haben wir immer so gemacht.“ ...
Gründe für Entscheidungsschwierigkeiten
Glaubenssätze (siehe oben)
Ausreden, die man benutzt, um keine Entscheidungen zu treffen – ganz klar von den Glaubenssätzen zu differenzieren
schlechte Erfahrungen mit angeblich falschen Entscheidungen – Resignation
schlechte Vorbilder im Herkunftssystem (z. B. Probleme aussitzen, aufschieben)
keine Hilfe bei Entscheidungen erhalten (haben) – Überforderung
Hohn und Spott beim Heranwachsen und beim Fehlermachen erhalten
Scheitern gehört zum Veränderungsprozess unbedingt dazu!
Kaum jemand lernt neue Verhaltensweisen, ohne Fehler zu machen.
Üben Sie sich in Geduld mit sich und den Fehlern, die Sie auf dem Weg zur Entscheidungsfreude machen.
Sagen Sie sich, so oft es geht: „Ich darf Fehler machen.“
Sagen Sie sich, so oft es geht: „Ich bleibe dabei und lerne immer wieder Neues.“
Sagen Sie sich, so oft es geht: „Ich mache weiter, unabhängig davon, wie viele Fehler ich mache.“
Schritte, um zur Entscheidungsfreude zu gelangen:
Leidensdruck ist nicht mehr auszuhalten: „So will ich nicht mehr!“
Entscheidung zur Veränderung: „So kann es mit mir nicht weitergehen!“
... sich über das Thema informieren, darüber lesen
... geduldig und liebevoll mit sich umgehen
... mit Menschen sprechen, die das Problem auch haben oder schon gelöst haben
... zuhören: Durch Zuhören lernt man immer mehr als durch Sprechen.
- sich professionelle Hilfe holen
„Ent-Wicklungs-Schritte“ schriftlich festhalten (Wenn Sie ein Problem lösen, lösen Sie die Ver-Wicklung auf.)
Nachdem man eine Entscheidung getroffen hat, entsteht Freude. Dies aus folgenden Gründen:
Man hat das Gefühl, das Leben in der eigenen Hand zu haben.
Man fühlt sich selbstständig.
Man fühlt sich erleichtert.
Man fühlt sich erwachsen.
Man fühlt sich frei, denn die innere Zerrissenheit ist aufgehoben.
Man hat ein Ziel erreicht!
Vielleicht haben Sie schon die Definition gehört: „Ent-Scheidung“ ist das Ende einer Scheidung.
Veränderung und Wachstum beginnen spätestens dann, wenn Sie ehrlich und authentisch Ihre Schwierigkeiten erkennen und anerkennen. Solange das Ego sagt: „Ist doch alles nicht so schlimm“ oder andere Ausreden schickt, kann keine Veränderung erfolgen. Sobald Sie sich auf den Weg machen, Ihre Schwierigkeiten mit Entscheidungen zu lösen, hilft Ihnen das gesamte Universum.
Achten Sie auch auf Zufälle, um Ihr Ziel zu erreichen.
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Heilungsphasen.
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Anna Gigante
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Familien- und Systemaufstellerin
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