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Charakterreifung als spirituelle Herausforderung

CHARAKTER UND PSYCHOENERGIE

2007-02-Charakter1Der Charakter gilt normalerweise als etwas Unumstößliches, mit dem man leben muss. Normalerweise kommt niemand auf die Idee, das der eigene Charakter etwas Veränderbares sei, oder sogar etwas, dass mit persönlichen Schwierigkeiten oder gar einer eigenen Krankheit zu tun hat. Ich behaupte jedoch, dass der Charakter eines Menschen eng mit dessen psychoenergischen Störungen zu tun hat. Eine gestörte Psychoenergie wiederum führt dazu, dass Menschen niedrig schwingen und sogar disharmonisch gepolt sind, was zu verminderter Belastbarkeit führt und auf Dauer Krankheiten hervorrufen kann.

Darüber hinaus sorgen solche Störungen dafür, dass man sich nicht mehr richtig wahrnehmen und seine Bedürfnisse nicht richtig ausdrücken kann. Weil das im Grunde die gesamte Person umfasst, hat eine gestörte Psychoenergie eine direkte Beziehung zum Charakter eines Menschen, ist letztlich sogar eine Seite der gleichen Medaille. Es verwundert daher nicht, dass die Harmonisierung der Psychoenergie häufig einen positiven Einfluss auf den Charakter eines Menschen hat. Sie kann sogar dazu führen, dass Menschen einen tieferen Sinn in ihrem Leben entdecken, der meist eine religiöse Bedeutung hat. Insofern scheinen persönliches und spirituelles Wachstum eng miteinander verbunden zu sein.

PSYCHOSOMATISCHE ENERGETIK

Vor rund zehn Jahren habe ich eine neue alternativmedizinische Methode entwickelt, die Psychosomatische Energetik (PSE). Mit ihr kann man innerhalb weniger Minuten feststellen, welche seelischen Konflikte jemand hat. Das gelingt mit bestimmten homöopathischen Komplexmitteln, die mit den Konflikten in Resonanz gehen. Man benutzt dazu kleine Testfläschchen, die ins Energiefeld eines Menschen gebracht werden. Daraufhin bekommt man eine veränderte Reaktion bei Energietests, sei es, dass man kinesiologisch, mit Elektroakupunktur oder anderen Verfahren testet. Bei den meisten Menschen findet man nur einen einzigen Konflikt von 28 möglichen. Dieser wirkt sich sowohl energetisch als "Energieräuber" aus als auch im Unbewussten auf subversive und selbstschädigende Weise. Im Zuge der mehrmonatigen PSE-Behandlung tauchen meist immer neue Konflikte auf. Irgendwann zeigt sich bei den meisten Patienten ein besonders großer Konflikt, der sogenannte Zentralkonflikt.

Mit der Zeit wurde klar, dass sich Menschen in ihrem Charakter auffallend ähneln, wenn sie den gleichen Zentralkonflikt haben. Beispielsweise zeigen Menschen mit dem Konflikt "Wut" häufig eine übertriebene Anpassungsbereitschaft. Damit sorgen sie auf unbewuste Weise dafür, dass sie von Mitmenschen ausgenutzt werden, was letztendlich Wut erzeugt. Menschen mit dem "Wut"- Thema beabsichtigen das zwar nicht bewusst, aber sie erleben das trotzdem ständig. Psychologisch spricht man bei solchen Verhaltensmustern von der "cholerischen Persönlichkeit" (dem die "Galle überläuft) oder synonym von einem "depressiven Charaktertyp" (weil einen gestaute Aggression bekanntlich emotional niederdrückt).

CHARAKTERDIAGNOSE

Während man den Charakter eines Menschen für gewöhnlich in langwierigen psychologischen Tests ermittelt, gelingt das mit der Psychosomatischen Energetik innerhalb weniger Minuten. Normalerweise braucht es lange, einen Menschen dermaßen gut zu kennen. Die eigene Familie, langjährige enge Freunde oder der Partner gehören zu denen, die den Charaktertyp eines Menschen am besten kennen. Man versteht, warum die meisten Patienten so überrascht sind, wenn ich als Fremder so gut über sie Bescheid weiß. Meine Beurteilung erfolgt allein aufgrund des Charakters, dessen Skript ich kenne und daher zuverlässig vorhersagen kann, wie sich jemand im Allgemeinen fühlt und wie er sich in bestimmten Situationen verhält.

Im Verlauf der mehrmonatigen Therapie mit der Psychosomatischen Energetik erlebe ich bei mehr als zwei Dritteln der Patienten, dass ihr Zentralkonflikt irgendwann aktiv wird. Durch die Kenntnis des Zentralkonflikts weiss ich, welchen Charaktertyp ein bestimmter Mensch hat. Erkläre ich dem Patienten nach dem Test, was es mit seinem Charakter auf sich hat, erweist sich das oft als eine seelisch außerordentlich bereichernde Möglichkeit, sich selbst und seine Mitmenschen besser zu verstehen. Meist ist einem das eigene Seelenthema erstaunlicherweise weitgehend unbewusst, vergleichbar einer Brille, die man auf der Nase trägt. Bekommt man es dagegen von aussen gespiegelt, wird es den meisten auf Anhieb klar.

CHARAKTER UND ENERGIEZENTREN

Zunächst möchte ich kurz definieren, was ich unter "Charakter" verstehe. Normalerweise meint man damit die Gesamtheit aller angeborenen und anerzogenen Eigenschaften eines Menschen. Meine Interpretation geht darüber hinaus, weil ich aufgrund zahlreicher Hinweise, die ich hier aus Platzgründen nicht näher erläutern kann, von der karmischen Dauerhaftigkeit eines Charakters überzeugt bin. Genauso wie man seinen Zentralkonflikt von einer Inkarnationen zur nächsten mit sich trägt, besitzt man immer in etwa den gleichen Charaktertyp. "Charakter" ist für mich trotzdem auch etwas Anerzogenes, aber in geringerem Maß, als das heutzutage von der Persönlichkeitsforschung angenommen wird.

Der "Charakter" geht historisch auf Masken zurück, die eine Figur in antiken Theaterstücken getragen hat. Man sprach damals von "persona" (von daher leitet sich der Begriff der "Persönlichkeit" ab), wenn man die Maske eines Schauspielers meinte. So wie es die Maske ermöglicht, das Verhalten eines Schauspielers vorherzusehen, sorgt der Charakter eines Menschen dafür, dass er im Alltag für andere in seinen Eigenschaften und seinem Verhalten vorhersehbar wird. Der Charakter ist also so etwas wie ein Skript, das uns auf unbewusste Weise steuert und beeinflusst, in der Regel, ohne dass wir etwas davon merken, und der dafür sorgt, dass unsere Mitmenschen sich auf uns einstellen können.

Das älteste System der Charakterkunde stammt von Hippokrates, dem Gründervater der abendländischen Medizin. In der Moderne wurde seine Einteilung unverändert von Psychoanalytikern wie Schulz-Hencke oder dem Psychologen Hans Eysenck übernommen, was meines Erachtens für die nahezu naturgesetzliche Dauerhaftigkeit dieser Einteilung spricht. Menschen waren nämlich im alten Griechenland vom Wesen her im Grunde die gleichen wie heute. Meine Forschungen haben ergeben, dass dieses System erstaunlicherweise mit bestimmten psychoenergetischen Energiezentren übereinstimmt (den sogenannten "Chakren"). Weil Konflikte immer an bestimmten Energiezentren festgemacht sind, beispielsweise der Konflikt "Wut" im Oberbauch (3. Chakra), kann man die vier hippokratischen Charaktere bestimmten Energiezentren zuordnen (siehe Abb.2).

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Abbildung 2: Antike Temperamente, moderne psychiatrische Begriffe und zugehörige Energiezentren

Findet man demnach einen Zentralkonflikt im Halsbereich (Konflikte "Gefühlsleere" oder "hastig"), hat man es mit einem phlegmatischen (zwanghaften) Charakter zu tun. Meine Testungen an tausenden von Patienten hat nun ergeben, dass dies praktisch immer zutrifft, sofern man sich auf die Kernsymptome eines Charakters konzentriert. Dazu gehört beispielsweise beim Phlegmatiker eine vorwiegend verstandesbetonte Ausrichtung und ein hoher Perfektionsanspruch.

EIGENSCHAFTEN DER CHARAKTERTYPEN

2007-02-Charakter3Nach den Erfahrungen der Psychosomatischen Energetik kann nahezu jeder Mensch eindeutig einem bestimmten Charaktertyp zugeordnet werden (s. Abb. 3). Das gelingt interessanterweise oft schon bei kleinen Kindern. Das deckt sich mit den neuesten Erkenntnissen der Persönlichkeitsforschung, wonach man schon bei kleinen Kindern ab drei Jahren bestimmte Charaktereigenschaften nachweisen kann, die lebenslang erhalten bleiben. Bei sehr einfach strukturierten Menschen ist es manchmal schwierig, eine eindeutige Zuordnung zu treffen. Im Normalfall gelingt das aber bei schätzungsweise mehr als 90 % aller Menschen.

Jeder der vier Charaktertypen hat eine mehr gefühls- oder verstandesorientierte Ausrichtung. Jedem Mensch fehlt dadurch ein ganz wesentliches seelisches Element, das er auf unbewusste Weise ausgeblendet hat. Beispielsweise hat ein zu gefühlsbetonter Mensch Schwierigkeiten, rational mit Geld umzugehen oder eine Hierarchie seiner zu erledigenden Pflichten aufzustellen und danach zu handeln. Seine Aufgabe wäre es daher, seine rationale Seite mehr zu entwickeln, um besser in seinem Leben zurechtzukommen. Das Umgekehrte gilt für einen verstandesorientierten Menschen, dem es beispielsweise schwer fällt, spontan zu reagieren und seinen Gefühlen offen und ehrlich Ausdruck zu verleihen.

SPIRITUELLES WACHSTUM UND KONFLIKTE

Wenn ich seelisch gereifte, psychoenergetisch hochschwingende Menschen untersuche, habe ich immer wieder eine interessante Erfahrung machen können. Solche Menschen zeigen oftmals keine eindeutige rationale oder emotionale Ausrichtung mehr. Sie haben bereits den wichtigen Entwicklungsschritt vollzogen, ihre charaktertypische Einseitigkeit zu überwinden. Vermutlich haben sie in vielen vergangenen Inkarnationen an ihrem Charakter gearbeitet. Solche "alten Seelen" wirken auf ihre Mitmenschen vom Wesen her harmonisch und ausgeglichen. Sie fallen auch dadurch auf, dass sie besser ausdrücken können, was ihre wirklichen Wünsche und Bedürfnisse sind. Die meisten dieser Patienten haben einen hohen Kausalwert (über 80 %). Meist haben sie einen tiefen Glauben, selbst wenn es sich um Atheisten handelt, dass die Welt insgesamt ein sinnvoller und gutmeinender Ort ist.

Spiritualität wird in dem Zusammenhang oft fälschlicherweise mit Gottglauben gleichgesetzt, aber das scheint mir zu einseitig. Am besten scheint mir das Modell der Salutogenese ("Gesundheitslehre") zu erklären, worum es dabei geht. Das Modell hat der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky in den siebziger Jahren entwickelt. Er hatte sich damit beschäftigt, was Menschen gesund erhält, selbst wenn sie extremen Herausforderungen ausgesetzt gewesen sind. Er untersuchte rund tausend Frauen in Israel, die zuvor in nationalsozialistischen Konzentrationslagern inhaftiert gewesen waren. Dabei fiel ihm auf, dass jede dritte keine seelischen, körperlichen oder sozialen Schäden zeigte. Offenbar hatte dieser Teil der Frauen die Greuel viel besser durchstehen können als andere, und die große Frage war, warum sie gesund geblieben waren. Antonovsky fand bei seinen Befragungen eine Eigenschaft, die er "Kohärenzgefühl" nannte, das die Frauen seiner Meinung nach gesund erhalten hatte. Das Kohärenzgefühl kann man als ein generelles Gefühl des Vertrauens bezeichnen.

Meines Erachtens entwickelt man automatisch ein solches Urvertrauen in die Schöpfung, sobald man den größten Teil seiner seelischen Konflikte aufgelöst hat. Normalerweise bedeutet das eine enorme Anstrengung in Form eines Reife- und Lernprozesses. Der hat sich bei hochschwingenden Menschen vermutlich über viele Inkarnationen hingezogen. Meine Praxiserfahrung zeigt, dass solch ein Prozess viel schneller ablaufen kann, wenn man die Konflikte energetisch auflöst, beispielsweise mit der Psychosomatischen Energetik. Besonders starke und anhaltende Effekte erlebe ich, sobald Patienten ihren Zentralkonflikt aufgelöst haben. Sie entwickeln häufig wieder ein Urvertrauen im Sinne des Kohärenzgefühls, von dem Antonovksy gesprochen hat. Gleichzeitig beobachte ich bei ihnen ein Rundwerden der Persönlichkeit, indem sich emotionale und rationale Charaktereigenschaften mehr und mehr die Waage halten.

Zum spirituellen Wachstum gehört vor allem, den seelischen Schatten zu überwinden, der mit dem Konfliktinhalt des Zentralkonflikts verbunden ist. Man versteht in der Psychologie unter dem "Schatten" Seelenanteile, die unbewusst abgelehnt werden und von daher ausgeblendet werden. Weil man diese Anteile im Grunde auch hat, sie sich aber versagt, projiziert man sie gerne auf andere. Bei einem Patienten mit dem Zentralkonflikt "Wut" (einem Choleriker) besteht der Schatten aus der verdrängten eigenen Aggressivität. So neigt er beispielsweise dazu, seinen Pazifismus auf idealistische Weise zu glorifizieren und andere dagegen zu verteufeln, die ihm zu aggressiv erscheinen. Solch ein aggressionsgehemmter Mensch muss lernen, seine Wünsche überhaupt erst einmal wahrzunehmen und danach zu üben, seine Bedürfnisse offen zu äußern, anstatt seine Wut ständig herunterzuschlucken und andere zu verteufeln.

Obwohl vielen Menschen bewusst ist, dass sie ihr Verhalten ändern müssten, gelingt das in der Praxis bekanntermaßen oft sehr schwer. Meist scheitert es an unbewussten Widerständen, die mit den eigenen seelischen Konflikten zu tun haben. Meine Erfahrung und die vieler anderer Therapeuten, die auf ähnliche Weise vorgehen, hat gezeigt, dass man Konflikte mit bestimmten homöopathischen Komplexmitteln dauerhaft auflösen kann. Konflikte scheinen im feinstofflichen Energiefeld (der sogenannten "Aura") wie eine Blockade zu wirken. Löst man die Konflikte auf, regeneriert sich auf überraschende Weise oft der Gefühlshaushalt. Es kommt zu seelischen Nachreifungsvorgängen, oft ohne dass man dabei von außen in irgendeiner Form eingreifen muss, etwa durch Gespräche. Die meisten Menschen können ihre zuvor brachliegenden Potentiale offenbar von selbst regenieren und sich selbst heilen, sobald man ihnen die hemmenden Blockaden in Form psychoenergetischer Blockaden aus dem Weg geräumt hat.

Weiterführende Literatur zu diesem Text:

- Banis, Reimar: Spirituelle Energiemedizin, Via Nova Verlag, Petersberg, 2007
- Banis, Reimar: Durch Energieheilung zu neuem Leben, Via Nova Verlag, Petersberg, 2002
- Eysenck, Hans: The structure of human personality, Transaction Publishers, 1998
- Murphy, Michael: Der Quantenmensch – ein Blick in die Entfaltung des menschlichen Potentials im 21. Jahrhundert, Integral Scherz-Verlag, München, 1998
- Wilber, Ken: Wege zum Selbst, Kösel, München, 1984
- Woolger, Roger: Die vielen Leben der Seele - Wiedererinnerung in der therapeutischen Arbeit, Hugendubel, München, 1992


Dr. med. Reimar Banis
Facharzt für Allgemeinmedizin/ Naturheilverfahren
Grossmatt 3, CH Hergiswil
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www.drbanis.com


Geboren in West-Berlin. Seit 1975 Heilpraktiker. Seit 1985 als Allgemeinarzt niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis mit seiner Ehefrau. Spezialgebiete sind Herde, Chakren, Geopathie, Entgiftungstherapie und Energiemedizin.

Mitentwicklung des Segmentelektrogramms und der Thermoregulation. Weltweite Seminartätigkeit und Veröffentlichung eines Lehrbuchs für Therapeuten: "Psychosomatische Energetik", einer neuen, von Reimar Banis entwickelten naturheilkundlichen Methode.