Skip to main content

Praxis und Presse – Kann das überhaupt funktionieren?

2014-01-Praxis1

fotolia©grafikplusfotoSelbst einen Text in der Zeitung zu platzieren, ist nicht einfach. Grundsätzlich gilt: Bei einer kostenlosen Wochenzeitung (Anzeigenblatt) gelingt das in der Regel eher als bei einer (kostenpflichtigen) Tageszeitung, weil der journalistische Anspruch bei kostenlosen Blättern meist weniger hoch ist. Ein der Redaktion kostenlos zur Verfügung gestellter Text wird eher veröffentlicht als einer, für den Honorar verlangt wird. Selbstredend sollte der Beitrag ein für die jeweilige Zeitung interessantes Thema behandeln und keine Werbung beinhalten. Gerade die beiden letzten Punkte sind allerdings hochgradig subjektiv. Für Menschen in heilenden, beratenden oder therapeutischen Tätigkeiten kommt „Beruf“ häufig von „Berufung“: Ein Bericht über effektive Möglichkeiten zum Stressabbau ist – nicht zuletzt angesichts des Fachkräftemangels – für Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen wichtig und sollte die Zeitung darum doch mehr interessieren als der 35. Artikel über eine Jahreshauptversammlung! – Und wenn im weiten Umland nur in meiner Praxis eine bestimmte Methode angewendet wird, dann ist das doch keine Werbung, sondern eine wichtige Information!

Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Die Entscheidung darüber, was (auf der einen Seite) eine Information ist, ausreichend Nachrichtenwert hat oder eine wertneutrale Unterhaltungsgeschichte ist und was (auf der anderen Seite) zu werbelastig ist oder nicht in die redaktionelle Bandbreite einer Zeitung passt, liegt im Regelfall bei der Redaktion. Die muss sich oft in einem Spannungsfeld bewegen und fällt Entscheidungen, die für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar sind.

Darüber debattieren zu wollen, hilft nicht weiter. Zum einen ist die Freiheit der Presse gerade in Deutschland ein wertvolles Gut; die Redaktion verfügt darum – theoretisch jedenfalls – über ein hohes Maß an Entscheidungsfreiheit darüber, was sie veröffentlicht und was nicht.

Zum anderen sind Redakteurinnen und Redakteure Profis in ihrem Metier, die es, wie alle Fachleute, nicht schätzen, wenn ihnen Laien sagen wollen, wie sie ihre Arbeit richtig machen.

Ein paar Tipps, die die Chance auf Veröffentlichung eines Textes erhöhen

Es sollte einen aktuellen Anlass zur Veröffentlichung geben. Das kann z. B. ein Hinweis auf eine Informationsveranstaltung oder einen Vortrag sein, eine sich abzeichnende Gesetzesänderung, die sich auch auf die Menschen im Verbreitungsgebiet der Zeitung auswirkt, oder ein Bericht im Lokalteil(!) dieser Zeitung, der in Bezug zur eigenen Arbeit steht.

Der Text sollte sachlich, neutral sein, keine offensichtliche Werbung, keine Wertungen, Meinungen oder Behauptungen enthalten und sich an den Fakten orientieren.

Er sollte nicht zu lang sein. Als Faustregel gilt: Eine Zeile in einem Word- Dokument entspricht drei Zeilen gedrucktem Text in der Zeitung. Auch Hinweise auf den eigenen Werdegang oder die Fachkompetenz sollten auf das Mindestmaß beschränkt bleiben.

Und schließlich: Wer nicht gerade für ein Fachorgan schreibt, tut sich (und den Leserinnen und Lesern) einen Gefallen, wenn die Texte allgemeinverständlich geschrieben sind. Vielen Redaktionen geht schon der Hinweis auf eine bestimmte Therapiemethode (... nach Dr. Xy) zu weit.

Falls es nicht auf Anhieb klappt – nicht entmutigen lassen oder persönlich nehmen, sondern am Ball bleiben und es weiter versuchen! Manche Veröffentlichung scheitert schlicht am fehlenden Platz oder sie verschwindet in den Tiefen eines E-Mail- Postfaches. Und sicher klappt es nicht bei jeder Zeitung, doch viele Redakteure sind heutzutage froh über kurze, präzise und informative Beiträge aus der Region.

Jens Heckmann Jens Heckmann
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.