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NDR1 – Interview mit Karsten Bartling

2015 04 NDR1

2015 04 NDR2Interview mit Karsten Bartling,
Burnout-Berater und Coach,
Samstag, 15. August 2015

Moderator: „Jetzt kommen Sie“ – immer am Sonnabend zwischen zehn und zwölf. Urlaubserlebnisse sind heute unser Thema – und wie Sie sich am besten das tolle Urlaubsgefühl so lange wie möglich erhalten können. Fragen wir einen Experten: Karsten Bartling ist zertifi zierter Burnout-Berater und Coach, er hat eine Praxis in Hannover-Linden.

Herr Bartling, der Urlaub ist für viele, wenn sie wiederkommen, sofort zu Ende, die Gedanken sind wieder da und wieder im Alltag, wenn sie die Wohnungstür aufschließen. Warum ist das eigentlich so, dass Urlaub immer so schnell vorbei ist?

Bartling: Meistens kommen wir rein in die Wohnung mit dem Hauptaugenmerk auf: So, jetzt muss ich die Koffer auspacken, die Sachen müssen gewaschen werden, das, was wir eingekauft haben an Mitbringseln, muss sofort vernünftig weggestellt werden, damit das hier auch ordentlich ist in der Wohnung. Statt erst mal reinzukommen, die Koffer an die Seite zu stellen und sich wirklich zu sagen: Mensch, haben wir eine schöne Wohnung!

Moderator: Nun haben viele die Urlaubszeit bis zum letzten Tag ausgekostet, dann kommt man nach Hause und muss am nächsten Tag wieder arbeiten. Was können wir machen, damit das Urlaubsgefühl nicht sofort verfliegt?

Bartling: Was haben wir denn im Urlaub gemacht? Im Urlaub schlafen wir meistens aus, wir genießen – wir beginnen den Tag in Ruhe und frühstücken ganz entspannt. Warum kann ich das nicht zu Hause machen? Warum habe ich denn da keine Zeit, mich in das Straßencafé zu setzen, um mir bewusst zu sagen: Jetzt mache ich eine Pause, ich trinke meinen Kaffee. Und dann doch gerne noch mal die Gedanken einfach schweifen lassen.

Moderator: Nun gibt es ja auch die berühmten Urlaubsfotos oder Urlaubsvideos, Mitbringsel, Erinnerungen an die schönsten Wochen des Jahres. Kann ich die irgendwie in meinen Alltag einbauen und wenn ja, wie?

Bartling: Eine tolle Idee wäre, diese Mitbringsel so zu platzieren, dass ich sie auch wirklich bewusst wahrnehme in meiner Wohnung. Das obligatorische Foto, was gemacht wurde im Urlaub: ja warum denn nicht auf die Arbeit mitnehmen. Auf dem Schreibtisch platzieren. Das Unterbewusstsein sagt sofort: Guck mal, da stehe ich – und ich erinnere mich wieder. Das sind alles positive Dinge, die mich glücklich stimmen, die mir ganz schnell ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Moderator: Vielen Dank, Karsten Bartling.