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Die entscheidende erste Stunde in Beratung und Therapie

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Bildnerische Lageerfassung nach dem Konzept Integrativer Methodik (KIM) Die erste Stunde mit einer neuen Klientin/einem neuen Klienten stellt die Weichen für eine mögliche Zusammenarbeit. Gelingt es, einen vertrauensvollen Kontakt zu entwickeln? Gelingt es bei diesem ersten Kontakt, ein gemeinsames Verständnis des Anliegens zu erarbeiten, um das es in der weiteren Arbeit gehen soll? Gelingt es in dieser ersten Stunde, schon so etwas wie eine hoffnungsvolle Perspektive aufscheinen zu lassen?

2015 03 Beratung2Zu Beginn einer Beratung oder Therapie hat sich die bildnerische Lageerfassung nach dem KIM sehr bewährt. Sie ist zielgenau und zeitsparend. Sie entlastet sowohl Berater/Therapeuten als auch Klienten und ist ein solider Ausgangspunkt für die weitere Arbeit.

Im Folgenden werde ich solch eine idealtypische erste Stunde skizzieren – mit allen Überlegungen, die ich dabei anstelle. Der nachfolgend vorgestellte Einstieg ist bei allen beraterischen und therapeutischen Methoden vorstellbar, bei denen wir von folgenden Voraussetzungen ausgehen:

  • Wir sehen unsere Klienten als Menschen voller Ressourcen und Entwicklungspotentialen.
  • Wir setzen bei unserer Arbeit auf diese Ressourcen und Entwicklungspotentiale bzw. auf die Selbstheilungskräfte unserer Klienten.
  • Niemand ist eine Insel. Selbstverständlich spielt die allgemeine Lebenssituation unserer Klienten eine maßgebliche Rolle hinsichtlich des jeweiligen Leids und muss deshalb auch bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten mit berücksichtigt werden.
  • Wir sehen unsere eigene Funktion so, dass wir unsere Klienten im Rahmen unserer fachlichen Möglichkeiten bestmöglich unterstützen und begleiten.

Meine Einstimmung als Beraterin/Therapeutin auf die erste Stunde

Ich vergegenwärtige mir zunächst, dass gleich ein mir bis dahin völlig unbekannter Mensch mit einem großen Leidensdruck vor mir sitzen wird, und ich besinne mich auf das, was mir selbst als Klientin hilfreich wäre bei einem Erstkontakt. Und zwar: Dass die Beraterin/Therapeutin

  • offen, Anteil nehmend und aufmerksam für mein Anliegen ist
  • zuhört
  • sich bemüht herauszufinden, was ich mir als Klientin wünsche
  • eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe anstrebt

Darüber hinaus ist schon zu Beginn einer möglichen gemeinsamen Arbeit wichtig:

  • dass ich schnell in Erfahrung bringe, was für meine Klientin (ich arbeite hauptsächlich mit Frauen) schon eine signifikante Verbesserung der derzeit belastenden Situation darstellen würde. Möglichst konkret: „Ihnen geht es in sechs Wochen schon wesentlich besser. Was wäre dann? Was wäre der Unterschied zur jetzigen Situation?“
  • dass ich außer Belastendem immer auch die Ressourcen, das „Schöne“ in Erfahrung bringe, weil man in einer Notsituation dazu neigt, nur das Problematische und Schlimme zu berichten und das - dennoch stets vorhandene - Positive auszublenden;
  • dass ich erfahre, ob und welche Unterstützung sich meine Klientin bisher geholt hat und welche Selbsthilfemöglichkeiten sie womöglich schon für sich entdeckt hat.

Lageerfassung nach dem KIM mittels einer zeichnerischen Analogie

Das einleitende Gespräch sollte möglichst kurz gehalten sein. Die Klientin schildert ihr Anliegen und ich als Beraterin/Therapeutin stelle zunächst allenfalls Verständnisfragen zu dem Gesagten, „steige“ aber noch nicht in die Einzelheiten ein. Stattdessen bitte ich sie relativ bald, mir ihre derzeitige Lebenslage, so wie sie sie wahrnimmt, zeichnerisch darzustellen. „Bitte malen Sie ihre derzeitige Lebenssituation auf. Mit allem, was derzeit schwer ist, aber auch mit allem, was Sie freut. Auf dem Bild soll all das auftauchen, was derzeit für Sie von Bedeutung ist. Malen Sie so lange, bis alles auf dem Bild ist. Lassen Sie sich ruhig Zeit.“

Hierbei spielt „Malen können“ überhaupt keine Rolle. Der Primitivität sind keine Grenzen gesetzt. Es reichen Strichmännchen und Symbole. Buntstifte machen das Ganze anschaulicher. Wenn jemand nur mit dem Bleistift arbeiten will, ist das auch in Ordnung. Ich erkläre dazu: „Das Bild ist in erster Linie für Sie, damit Sie sich selber einen Überblick verschaffen können. Das ist Ihr Bild. Ich deute Ihr Bild nicht und Sie können es nach der Stunde mit nach Hause nehmen.“

Exkurs: Wieso „zeichnerische Analogie“?

Eine Analogie ist eine Entsprechung auf anderer Ebene, d. h. anstatt nur auszusprechen, dass ich Angst habe, zeichne ich meine Angst, z. B. als dunkle Wolke, die über mir schwebt. Beides, das Wort wie auch das Bild, hat für mich die gleiche Bedeutung. Es drückt das aus, was ich unter meiner Angst verstehe. Im Gegensatz zum Wort (Gespräch) vermittelt ein gezeichnetes Bild eine Analogie von dem, was ich meine. Es vermittelt mir selbst(!) aber auch anderen, einen viel präziseren – auch gefühlsmäßig – Eindruck von dem, was ich „genau“ meine und wie ich etwas erlebe.

Bleiben wir nämlich ausschließlich auf der sprachlichen Ebene, ist die Gefahr von Nicht-Verstehen oder Nicht-richtig-Verstehen recht groß, obwohl beide, Klientin und Beraterin, die gleiche Sprache sprechen, die gleichen Worte benutzen. Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen:

Ich habe z. B. eine Gruppe von 11 Leuten gebeten, das, was ihnen spontan einfällt, wenn sie das Wort „Sicherheit“ hören, aufzumalen. Hier die unterschiedlichen Ergebnisse:

  • 2015 03 Beratung3ein Kissen
  • ein Vorhängeschloss mit Schlüssel
  • ein Haus mit rauchendem Schornstein
  • ein freundliches, lachendes Gesicht
  • eine Person am Straßenrand, die ein Auto vorbeifahren lässt
  • ein Haus mit einem Gartenzaun
  • ein großer, starker Baum mit tiefen und weitverzweigten Wurzeln
  • ein Haus
  • eine wattige Wolke
  • ein Häschen in einem Körbchen
  • ein Sicherheitsventil

Nur 3 von 11 Ergebnissen ähneln sich und jedes der 3 vorgestellten Häuser sieht anders aus! Entsprechend ist es mit komplexeren Erzählungen/Bildern. Wenn eine mir unbekannte Person etwas von ihrem Leben erzählt, dann tauchen in meinem Kopf die Bilder dazu auf, die sich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen dabei einstellen. Bitte ich die gleiche Person, mir ihre Lage aufzumalen, dann kann ich sicher sein, dass ich viel mehr über diesen Menschen erfahre als nur durch die Erzählung. Ich sehe nämlich sein ganz persönliches Bild seiner Lage. Ich sehe außerdem viel mehr, nach dem ich niemals gefragt hätte, weil ich ohne das Bild niemals gewusst hätte, dass es dies überhaupt gibt. Ein weiterer großer Vorteil von Zeichnungen ist, dass durch das Aufmalen einer komplexen Situation auf das beschränkt wird, was derzeit für die Klienten von echter Bedeutung ist.

Während die Klientin malt, halte ich mich als Beraterin/Therapeutin zurück. Ich stelle keine Fragen und mache sie auch auf nichts aufmerksam. Es ist ihre (innere) Lage und sie alleine weiß, was wie ins Bild hineingehört. Manchmal beginnen die Klientinnen schon während des Malens zu erzählen, aber da äußere ich mich noch gar nicht, sondern warte, bis das Bild fertig ist. Wann das ist, bestimmt alleine die Klientin.

Ich bitte sie dann zu überprüfen, ob sie auch an die Dinge gedacht hat, die ihr Freude machen und gut tun. Häufig fällt ihr dann noch etwas ein, was sie nachträgt.

Bevor sie dann das Bild zu mir dreht, um mir ihre derzeitige Lage/das Bild zu erklären, bitte ich sie innezuhalten. Sie soll das Bild noch einmal auf sich wirken lassen und in sich hineinspüren, welche offene Frage sie als erstes „anspringt“, wenn sie auf das Bild sieht. Sie soll wirklich abwarten, was passiert. Welche Frage kommt? Sie soll sich keine Frage überlegen! Auf diese Weise nutze ich den in unseren inneren Bildern liegenden Erfahrungsschatz. Wir „wissen“ nämlich auf der Bilderebene/der Ebene der sinnlichen Eindrücke ganz häufig schon viel mehr, als wir spontan sprachlich auszudrücken vermögen. Wir können uns deshalb auch darauf verlassen, dass unseren Klienten etwas „einfällt“, wenn sie auf ihr Bild schauen. Oft ist es eine offene Frage.

Exkurs: Was ist eine offene Frage?

Eine offene Frage ist eine Frage, die nicht mit ja oder nein beantwortet werden kann und die nicht mit „warum?“ beginnt. („Warum-Fragen“ sind automatisch in die Vergangenheit gerichtet und führen, auch wenn sie beantwortet werden können, in den seltensten Fällen wirklich weiter.) Offene Fragen, die sich vorwärtsgewandt auf die Veränderung einer unbefriedigenden Situation hin orientieren, lauten z. B.: Wie kann ich erreichen, dass …? Wodurch kann ich … xy-Situation verändern? Wie könnte ich, anstatt … zu machen, mich … verhalten?“ Offene Fragen sind in die Zukunft gerichtet und ergebnisoffen. Sie regen zum Nachdenken und Handeln an.

Ich notiere mir die offene Frage der Klientin für später.

Jetzt erst bitte ich sie, mir etwas über das Bild zu erzählen. Wir schauen beide gemeinsam darauf und die Klientin erzählt, was sie mag und so viel sie mag. Ich darf nachfragen (Verständnisfragen!). Wenn sie dazu aber nichts sagen möchte oder kann, habe ich das zu respektieren. Bezogen auf mögliche traumatische Inhalte, die schwer zu erzählen sind und die von mir ohne geeignete Schutzmaßnahmen auf keinen Fall in so einem frühen Stadium im Detail erfragt werden dürfen, ist das zudem ein sinnvoller Selbstschutz der Klientin. Allerdings können so – durch das Aufmalen – unangenehme, womöglich traumatische Inhalte in Form eines Symbols (z. B. dunkle Höhle, bedrohliche Gestalt o. ä.) als „Platzhalter“ dennoch aufs Bild. Auf diese Weise erfahre ich viel über die Lebensumstände und die aktuelle Befindlichkeit meiner Klientin. Durch mögliche „Platzhalter“ erfahre ich auch, dass da außerdem „noch etwas sehr Belastendes“ ist, ohne dass die Klientin mehr von sich preisgeben muss, als sie derzeit möchte. So kann ich davon ausgehen, dass durch das Lagebild schonend das für sie Wesentliche weitgehend erfasst ist, sowohl Schlimmes und Belastendes als auch ihre Ressourcen („alles, was schön ist und sie freut“).

Ganz wichtig: Das Lagebild wird von mir zu keiner Zeit „gedeutet“ oder bewertet! Es beinhaltet die höchst persönliche Sichtweise und das Empfinden der Klientin in ihrer derzeitigen Lage in diesem Augenblick. Ihre Situation und ihre Sicht darauf kann morgen schon ganz anders sein. Entscheidend ist, dass ihre aktuelle Sicht auf ihre Lage unsere vorläufige gemeinsame Arbeitsgrundlage ist, wobei sie die Expertin für die Situation und alle etwaigen Veränderungen davon ist. Für mich als Beraterin oder Therapeutin gibt es an diesem Lagebild nichts zu diskutieren oder gar zu verändern! Ich darf achtungsvoll fragen und muss akzeptieren, wenn ich keine Antwort erhalte. Da die Lageanalogie meiner Klientin ihre innere Befindlichkeit abbildet – die erst einmal so ist, wie sie ist – wäre jede versuchte Einflussnahme meinerseits auf ihr Lagebild übergriffig und ein Missbrauch meiner Macht als Beraterin/Therapeutin.

Die Vorteile der zeichnerischen Lageanalogie nach dem KIM für mich als Beraterin/Therapeutin

  • Ich erfahre sehr schnell das Wesentliche über die derzeitigen Lebensumstände meiner Klientin.

  • Ich erspare mir und meiner Klientin eine unangenehme „Ausfragesituation“.

  • Ich kann mich ganz auf die Situation der Klientin einlassen, weil ich entlastet bin von der Aufgabe herauszubekommen, was los ist. Sie weiß es am besten und sie hat es dargestellt.

  • Ich kann mich durch das Bild meiner Klientin ganz anders in ihre Lage einfühlen, als wenn ich nur ihre Erzählung habe.

  • Wir beide haben das gleiche Lagebild vor uns. Zumindest auf dieser Ebene sind Missverständnisse ausgeschlossen.

  • Gleichzeitig hat die Klientin durch ihre Auswahl dessen, was „derzeit von Bedeutung“ ist, ihre momentane Situation schon auf das für sie Wesentliche (und nur darum geht es!) fokussiert. Das Bild ist eine erste gemeinsame Arbeitsgrundlage, auf die wir uns konzentrieren können: Die Klientin als Expertin ihrer Lage und ich als Expertin für – sagen wir mal – „Prozessbegleitung“. So ist es schon ganz am Anfang gelungen, leicht und selbstverständlich, eine Arbeitsbeziehung auf gleicher Augenhöhe zu etablieren. Eine gute Basis für alles Weitere.

  • Durch die Formulierung der „offenen Frage“ hat die Klientin schon eine erste Auswahl dessen, was für sie wichtig ist, getroffen. Sie hat ein für sie erstes vordringliches, in die Zukunft gerichtetes Arbeitsziel aus einer komplexen Lage (d.h. alles was im Bild zu sehen ist) heraus formuliert.

Der Vorteil einer zeichnerischen Lageanalogie für die Klientin

  • Sie verschafft sich so selbst einen Überblick und das hilft ihr bereits, manche Zusammenhänge und Qualitäten sehr viel klarer als vorher zu sehen.

  • In dem sie ihre Lage zu Papier bringt, schafft sie zudem eine gewisse Distanz zu ihrer eigenen Betroffenheit bzw. Verstricktheit. Auch das hilft beim Verstehen und reicht manchmal schon aus, um sich selbst mögliche Lösungen vorstellen zu können.

  • Sie erkennt, wo Spannungen sind, aber auch, wo sie „freies Potential“ hat, das ihr Kraft gibt bzw. geben könnte.

  • Sie erfährt, indem sie ihre Lage zu Papier bringt, Wertschätzung durch die Beraterin/Therapeutin und erlebt so ihre eigene Kompetenz hinsichtlich ihrer persönlichen Situation.

  • Sie erlebt sich als Handelnde. Dies alles zusammengenommen bedeutet über den reinen Erkenntnisgewinn hinaus schon einen Zuwachs an Handlungsmacht und Kompetenz und damit einen Schritt in Richtung „Bessergehen“.

Der Vorteil für uns beide

  • Wir haben beide das Gleiche vor Augen, wenn wir über die Lage der Klientin reden. Ihre derzeitige Situation, Ressourcen und Prioritäten liegen auf dem Tisch.
  • Wir haben mit der zeichnerischen Lageanalogie eine erste gemeinsame Arbeitsgrundlage, auf die wir uns in der weiteren Arbeit beziehen können.
  • Die Ich-Du-Kommunikation zwischen Beraterin und Klientin wird durch den gemeinsamen Fokus des Lagebilds entlastet. Es ist eine größere soziale Anstrengung und Leistung, sein Gegenüber anzuschauen, sich selbst angeschaut zu wissen und in dieser Situation zu reagieren und zu agieren. Durch den gemeinsamen Fokus des Lagebildes entstehen Reaktion und Aktion in Bezug auf das eigentliche Anliegen der Klientin. Diese gewisse Freiheit im Ich-Du-Beziehungsaufbau empfi nde ich als großen Vorteil für eine Arbeitsbeziehung mit Aufgabenstellung. Sie ermöglicht einen verlässlichen Aufbau der Klient-Berater-Beziehung. Der Beziehungsaufbau auf einer Ich-Du-Ebene hingegen birgt in sich stärker die Gefahr persönlicher Antipathien oder persönlicher Nähe und Bindung, aus der sich vielfach Hindernisse im beraterischen/therapeutischen Prozess ergeben können.

Was könnte ein erster kleiner Schritt in die gewünschte Richtung sein?

Nachdem die Klientin ihre Lage mit den Problemen und Ressourcen dargestellt und nachdem sie ihr vordringliches Anliegen in ihrer derzeitigen Situation formuliert hat, können wir uns daran machen, erste kleine Schritte in Richtung Verbesserung ihrer Lage zu erkunden. Dazu arbeiten wir zunächst mit dem Lagebild weiter, indem wir nach einem ersten (zeichnerischen) Lösungsschritt in ihrer Lage suchen.

Und zwar stelle ich meiner Klientin folgende Frage: „Stellen Sie sich vor, es gibt eine Fee, die Sie ganz genau kennt, die Sie liebhat und die weiß, was Ihnen gut tut. Diese Fee ist jetzt hier und guckt auf das Lagebild. Dann nimmt die Fee einen Stift und macht eine kleine Veränderung in Ihrem Bild. Sie müssen sich nichts ausdenken. Bitte achten Sie nur darauf, was und wie die Fee es macht. Dann nehmen Sie den Stift und machen es ihr nach.“

Die Person der Fee haben wir im KIM deshalb eingeführt, weil es uns oft schwerfällt – und Frauen besonders – uns selbst etwas Gutes zu tun. Wir sind uns häufig nicht sicher, ob wir das dürfen oder ob uns das zusteht. Durch die Einführung des Bildes der Fee – es könnte auch jedes andere passende Bild sein – ist es einfacher, diese innere Hürde zu umgehen, und außerdem hilft es unseren Klienten oftmals, wenn sie nicht nachdenken, sondern eine (zeichnerische) Lösung kommen lassen, indem sie die Fee beobachten.

Sie „wissen“, d. h. sie sehen, was die Fee zeichnerisch als Erstes verändern würde, greifen zum Stift und zeichnen diese Lösung nach. Das kann ein kleiner erster Schritt sein. Das muss nicht spektakulär sein.

Entscheidend ist, dass ein erster Schritt in die gewünschte Richtung sichtbar wird. Danach lassen wir unsere Klienten überlegen, wie dieser erste kleine Schritt in ihrem Alltag aussehen könnte, was sie benötigen, um ihn umzusetzen.

Die Stunde endet mit dem Blick nach vorn

Damit könnte eine erste Kennenlern- und Arbeitsstunde beendet sein. Tatsächlich komme ich fast immer mit 60 Minuten für diese erste Arbeitssequenz aus. Es ist für unsere Klienten meist eine Erleichterung, sich selbst einen ersten Überblick geschaffen zu haben und die grobe Richtung, in die es als Nächstes gehen könnte, vor sich zu sehen und ein Gefühl dafür bekommen zu haben, wie die Arbeit mit mir aussieht. (Manchmal reicht sogar schon diese eine Stunde aus, damit Klienten alleine weiter an ihrem Anliegen arbeiten können.)

Ich habe mir übrigens angewöhnt, das Formale erst am Ende dieser ersten Stunde zu regeln. Die Klientin weiß schon vom telefonischen Erstkontakt bzw. dem E-Mail-Kontakt, dass sie mich privat bezahlen muss.

Wenn sie dann da ist, mit all ihrer Anspannung, ziehe ich es vor, sie am Beginn der Sitzung erst einmal ankommen und erzählen zu lassen. Nach der Stunde zahlt sie mir das Honorar in bar und erhält von mir eine schriftliche Information über meine Arbeitsweise und Konditionen. Sie hat dann Zeit – zuhause – in aller Ruhe zu entscheiden, ob sie weiter mit mir arbeiten möchte.

Beim nächsten Termin können wir dann (weil wir im Erstgespräch eine tragfähige Basis für Zusammenarbeit gelegt haben) noch einmal die Konditionen besprechen und – im Falle der Therapie – die Lageerfassung durch weitere Anamnese ergänzen.

Stefanie Katz Stefanie Katz
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Naturheilpraxis
Lange Reihe 40, 20099 Hamburg
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