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Der Zwang der Sterne? Was haben Astrologie und Phytotherapie gemeinsam?

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Astra inclinant non necessitant – diese lateinische Weisheit besagt:
Die Sterne machen geneigt, aber sie zwingen nicht ...

Die Sterne sind schuld, dass ich immer nur Unglück habe. Mein Horoskop ist ein ganz schlechtes – besonders mein Mond steht in einem ungünstigen Haus - und ich selbst kann nichts dafür, dass es mir immer schlecht geht. So oder so ähnlich hört es sich an, wenn manche Zeitgenossen über die Sternenkunde räsonieren, sogar manchmal hadern.

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Betrachten wir doch einfach einmal, was wir tatsächlich vor uns haben. Im Weltall kreisen Planeten, Sonnen, Trabanten auf ihren Bahnen und ergeben gewisse elliptische Muster. In unserem Sonnensystem kreisen die Planeten und ihre Begleiter um die Sonne und bilden dadurch eine kugelige Formation. Um diese herum sind wiederum andere, ähnliche Sternensysteme angeordnet und ziehen dort ihre Bahnen.

Die verschiedenen Sonnen sind von der Erde aus besonders gut in der Nacht sichtbar. Eine Auswahl dieser vielen Sterne, die, von der Erde aus gesehen, auf der Bahn von der „uns umkreisenden“ Sonne liegen, wird als Tierkreis bezeichnet. Die Sonne durchläuft also, von unserem Heimatplaneten aus gesehen, in einem Jahr diese Tierkreiszeichen.

Natürlich ist das alles mathematisch korrigiert und interpoliert worden, damit es als verständliches Konstrukt um die Erde herum dargestellt werden kann.

Nun heißt es also, dass diese Sterne dort oben mit ihrer Macht – mit Magnetfeldern, transzendentalen Energieschüben oder so etwas – uns beeinflussen und jeden Schritt und Tritt unseres Lebens in ein vorgegebenes Existenzmuster zwingen – ein unausweichliches Karma. Diese Ekliptik der Tierkreiszeichen und von deren Planeten sind schuld, dass es uns so oft schlecht geht. So heißt es doch?

Es klingt fast, als würde man durch einen dunklen Wald gehen müssen und würde fortlaufend von Bäumen und Gestrüpp zu einem unwillkommenen Weg genötigt. Immer wieder stößt man sich den Kopf an borkiger Rinde wund, immer wieder läuft man ins Unterholz und zerfetzt sich die Kleidung und den Lebensmut.

Der Saturn und der Pluto und der Mars, ja, das sind ein paar ganz besonders böse Wichte, die Venus ist eigentlich immer nur lieb und unschuldig, der Mond kann nie für etwas und der Neptun ist der Grund, dass man mit der Realität nicht zurechtkommt.

Die bösen, bösen Planeten und Tierkreiszeichen – immer funken sie einem dazwischen, fortwährend sind sie gegen einen. Also beschäftigt man sich am besten gleich gar nicht damit und nimmt sein Leben ab jetzt selbst in die Hand.

Man legt sich nun einen Lebensplan zurecht, macht eine Liste seiner Vorsätze und Wünsche sowie Konsumziele und beginnt, sich zu programmieren. Man geht also mit der Motorsäge durch seinen Lebenswald und sägt alles um, was sich in den Weg stellt. Jede Quelle wird niedergestampft, jede Lichtung zum Hotelbetrieb ausgebaut, die Tiere werden in Reservate zur weiteren Verwendung gesperrt – die Raubtiere sind besonders lästig, weil sie den Gewinn schmälern. Man legt also Straßen und Autobahnen durch den (Lebens-)Wald an – endlich wird das Schicksal bequem.

Jedoch ... Wieso entsteht dann trotzdem noch so viel Ungemach im Leben? Jede mögliche Mißlichkeit ist wegplaniert bzw. auch wegversichert, man fährt im neuesten klimatisierten Auto, hat viel Silikon eingebaut und die Kinder sind pflegeleicht kaserniert. Warum aber verliebt man sich immer wieder in denselben, immer wieder die gleichen Probleme bringenden Menschentyp? Warum bekommt man eine Krankheit nicht los, warum hat man immer wieder auf die gleiche Art Streit bei den gleichen Themen? Es ist doch alles so gut kalkuliert, geplant und strategisch ausgearbeitet? Man ernährt sich doch so zeitgemäß gesund, hat seine, ach so modernen Leitmotive klar defi niert, ist auch stringent in der Umsetzung? Aber trotzdem, unentwegt muss man kämpfen ...

Was ist nun das Horoskop? Ein Gefängnis? Eine sternenhafte Schlägerbande, in die man geraten ist? Ungerecht? Um es gleich geradeheraus zu sagen: Das Horoskop ist nichts als nur eine auf Papier gemalte Strichzeichnung.

2015 03 Zwang3Silvio Lathela hat es in seinem Artikel „Zeitpeitschen“ in der Zeitung „Ex nihilo“, Nr. 18, in knappen Worten wunderbar ausgedrückt: „Es gibt in seriöser moderner Astrologie keine Kausalität im Sinne von Ursache und Wirkung zwischen ‚himmlischem‘ Planetenstand und irdischem Ereignis.“

Wie? Seit Jahrtausenden gaukeln uns doch die Astrologen die Präsenz der Sternenkonstellation zur Geburtszeit vor. Ja, was ist denn dann das Horoskop, der Tierkreis?

Auch hier sei erwähnt: Wenn es überhaupt keine Sterne gäbe, dann würde es trotzdem eine verursachende Wirkung in unserem Leben geben. Auch ohne Sterne unterliegen wir einem Geschick. Klingt das abstrus?

fotolia©Michael DrakAuch die Bäume oder die Kräuter drücken nur das aus, was ihre Gestalt ist. Sie machen nichts anderes, als so zu sein, wie sie in die Welt gekommen sind. Als Ausdruck der Schöpfung ist jedes Kraut, jeder Stein, jedes Mineral eine sichtbare Erscheinungsform eines unsichtbaren Inhalts. Sie stellen somit bestimmte unterschiedliche Prinzipien dar. Der Kräuterkundige hat nun die Prinzipien der Pflanzen in ein gewisses lockeres Raster geordnet, das aber keine endgültige Schublade darstellt, sondern eher zur Erkennung eines Sinnzentrums der Pflanze verhilft – aber trotzdem immer auch etwas Gegenteiliges beinhalten kann.

Aus der Erfahrung oder besser der Empfindung und Fühligkeit der Menschen hat sich somit gezeigt, dass alle Dinge in dieser Welt bestimmte Kategorien ausdrücken.

Es gibt den typischen Steinbockmenschen – nicht nur denjenigen, der während der Zeit des Steinbocks, im Dezember oder Januar, auf die Welt kam (den schon auch), sondern es gibt Menschen, die zwar nicht als Tierkreiszeichen-Steinbock auf die Welt kamen, aber einen gewissen Steinbock-Habitus ausdrücken. Hier fallen mir das Maßstäbliche, das Strenge, die Beständigkeit oder das Beharrende ein, was für Steinbock-Menschen charakteristisch ist. Und es gibt auch Steinbockpflanzen sowie auch diverse Steinbock-Mineralien. Sie alle drücken, wie allseits bekannt, auf ihre Art Steinbockqualitäten aus.

Wenn es den Tierkreis und die Planeten nicht gäbe, dann hätten die Menschen ein anderes übergreifendes Erkennungsmuster gefunden. So wäre es vielleicht möglich, aus den ersten Jahresringen eines Baumes dessen Werdegang prognostizieren zu können.

Somit sind die Gestirne gar keine eigenständigen Wesen, die uns beeinflussen? Das heißt, dass man vom Tierkreiszeichen Skorpion am Himmel gar nicht gezielt wie eine Marionette eingesetzt wird?

Rein nur die Anordnung der Sterne selbst unterliegt genauso dem „Wunsch“ der Schöpfung wie z. B. das Aussehen des Schachtelhalms. Die Zusammenballung der Sterne wird durch ein Kraftzentrum verursacht, welches schon lange vor der Sternenansammlung bestand. Es entstand ein Sog oder eine Art Anziehungskraft auf ein Zentrum, zu einer Idee hin. Die Sterne haben sich also erst später darum herum angeordnet – so entstand das Tierkreiszeichen Steinbock. Das Gleiche gilt für den Schachtelhalm. Es „wollte“ sich ein bestimmtes individuelles Prinzip organisch manifestieren. Daraufhin fand sich ein anziehendes „Ideen-Kraftfeld“ zusammen, eine individuelle Komposition aus prinzipiellen Bestandteilen, und daraus entstand die materielle Form des Schachtelhalms – baute sich um die „energetische“ Mixtur herum und „daran an“.

Das Herz ist die Sonne, und wie die Sonne auf die Erde und sich selbst wirkt, also wirkt auch das Herz auf den Leib und sich selbst. Und ist dieser Schein auch nicht der der Sonne, so ist er doch der Schein des Leibes, denn der Leib muss an dem Herzen Sonne genug haben. Ebenso ist der Mond dem Gehirn vergleichbar und das Gehirn diesem. Doch nur in geistiger, nicht in substantieller Hinsicht.
Paracelsus, Aschner, Band I, Seite 40

Wenn wir also eine Tinktur empfehlen, dann verabreichen wir nicht vorrangig die chemischen Moleküle dieser Pflanze, sondern eigentlich das in der Pflanze anwesende schöpferische Prinzip, das diese Pflanze überhaupt erst hat entstehen lassen. Die Pflanze ist sozusagen der Behälter, die Herberge, für diese Idee. Und diese Idee hat als sichtbare Signatur das „Steinböckische“ – stellt aber nur einen der vielen Aspekte des Steinbocks oder seines Planeten Saturn dar. Das Hirtentäschel oder der Enzian drücken wiederum andere hervorgehobene Qualitäten des „Saturnischen“ aus.

Man kann also den Zodiak nicht nur aus einzelnen Tierkreiszeichen darstellen, sondern pro Tierkreiszeichen auch aus der zugehörigen Ansammlung von Kräutern, Bäumen, Mineralien, Charaktereigenschaften, Malerausdrucksformen oder den Ideen (auch ein Essay besteht insgesamt aus den Qualitäten der 12 Tierkreiszeichen) für einen kleinen Artikel beschreiben.

Diese Beschreibungen beinhalten dann zwar ein umfassendes Charakteristikum des uns bekannten Tierkreiszeichens, haben aber, wie gesagt, von sich aus keinen Einfluss. Es ist eine Art Symbolkette, welche die einzelnen Tierkreiszeichen, voneinander abgrenzend, konturierend schraffiert.

Die einzelnen Pflanzen sind also nicht nur der Ausdruck dieser Idee, sondern werden somit bei bestimmten Krankheiten gegeben, die wiederum für sich auch wieder eine Erscheinung genau dieser gleichen Idee kennzeichnen „Similia similibus ...“

Krankheiten des Saturns sind Gewebsverhärtung, Knochenbrüche, Kniebeschwerden, Wasseransammlungen etc. Und genau mit den Pflanzen des Saturns, also z. B. dem Schachtelhalm, kann ich im Knochenbereich heilkundlich wirksam werden. Noch einmal eine Ebene höher gedacht, sind natürlich diese Krankheiten der Ausdruck oder besser die Signatur einer bestimmten „saturnischen Lebenshaltung“. Die physiologischen oder körperlichen Regulative werden mithilfe der „Moleküle“ in gut aufbereiteten Tinkturen des Schachtelhalms in Bewegung gebracht. Hier wird das Organ im Körper direkt angesprochen. Die Idee der Pflanze aber, die wiederum heilt das übergeordnete „verquälte“ Prinzip des Steinbock-Menschen.

Nun müssen wir aber wieder auf die anfänglich gestellte Frage oder Behauptung zurückkommen, dass die Sterne zwingen würden. Paracelsus hat geschrieben: „Denn die Gestirne haben nicht die Gewalt, den Menschen nach ihrer Gewalt zu bilden, oder dass er ihrer nicht entraten könnte.“ Aschner, Band I, Seite 15

Schon der große Paracelsus also zeigte den Unterschied auf zwischen dem Glauben, dass die Sterne regieren würden – man wäre also deren Willen unterworfen – oder, dass sie eigentlich nur etwas „anzeigen“.

Die Sterne, die Jahresringe eines Baumes oder die Linien der Hand sind „nur“ Anzeiger für einen Bedeutungsgehalt, der sich in der Welt manifestieren möchte. Diese Erscheinungen stellen eine Art Chiffre der Natur dar, die der Kundige bewusst sieht und hieraus seine Überlegungen ableitet – weil es eben die Bedingungen dieser Welt sind.

„Die Gestirne beherrschen nichts in uns und können in uns keinerlei Eigenschaften hervorbringen, noch uns beeinflussen. Sie sind frei für sich und wir frei für uns.“
Paracelsus, Aschner, Band I, Seite 16

Der Wissende – das ist jetzt bitte auf keinen Fall magisch gemeint – versucht hinter die Erscheinung zu blicken. Er hat den Wunsch, zu verstehen, was der wirkende Grund für die weißen Blattunterseiten gewisser Kräuter ist. Warum haben manche Pflanzen fette Blätter, andere wieder nur dünne „Wedel“? Zeigt das Verschwenderische der Mondpflanzen einen bestimmten heilkundlichen Einsatz auf? Was steckt da für ein Ausdruckswunsch hinter dieser Form der Natur? Der Schauende möchte die Harmonie zwischen den musikalischen Tönen, den Menschen oder den gewachsenen Gefügen erkennen.

Der Kräuterkundige fragt erst mal nicht ausschließlich, für welche Krankheit die Pflanze einsetzbar wäre. Er fragt die Pflanze, für welches Prinzip sie steht, welchen Ausdruck sie repräsentiert. Hat der Kundige dies erkannt, dann weiß er auch, für was sich diese Pflanze zur Verfügung stellt. Für den Kräutermann oder die Kräuterfrau steht immer die Frage nach dem „Woher“ oder „Wofür“ oder auch dem „Was“ im Raum und nicht die nach dem „Wie“, „Wieso“ oder „Weshalb“. Das eine fragt nach dem Inhalt, das andere nach den realen Funktionen. Wobei ich nicht sagen will, dass uns die Erscheinung nicht weiterhelfen könnte – aber sie birgt oft die Gefahr der Täuschung.

Je weiter man sich somit auf den Reigen der vielen Erscheinungsformen in dieser Welt einlässt, desto mehr entdeckt man, dass alles ein Ausdruck der Götter ist. Auch die Sterne sind nur repräsentativ für einen Gestalt-Wunsch der Schöpfung. Unser Horoskop ist das Kartenspiel, das wir in die Hand bekommen haben. Der eine macht aus einem sehr guten Blatt einen Verlust, der andere kann aus einem schlechten Start einen fulminanten Jubel erschaffen.

Nun kann man also für sich entscheiden, dass dies alles Humbug ist oder ... Man gibt sich diesem Reigen hin.

Auf dem Lebensweg stellt man fest, hier bietet sich ein scheinbar großes Tor, das einen verlockt, auf dem Weg der Erscheinungen und Zweckmäßigkeiten zu bleiben. Man ist tatkräftig dabei, die Realität nach seiner Vorstellung zu sehen und einzuteilen – derweil wird die Sackgasse immer enger, eine Umkehr immer schmerzhafter.

Das andere kleine, vorerst „unbequeme“ Tor zeigt sich durch schauende Hingabe – durch die inzwischen altertümlichen Worte wie „Demut“ oder „Dienen“. Diese Pforte bringt einen dazu, viele liebgewordene Subjektivismen und Eitelkeiten abzulegen. Hier wirkt das adstringierende Prinzip des Saturns. Er ist die Kelter, die uns unser Maß aufzeigt und auf das Tor weist, über dessen Schwelle wir nur treten dürfen, wenn wir alles Überflüssige ausgeschieden und abgeschieden haben. Es ist der bewusste Gang desjenigen, der die Sterne als reine Orientierung sieht, als eine Art der vielen Wegemarken oder Leuchtfeuer, die sich aber in allen Dingen dieser Welt in unzähligen Varianten ausdrücken.

„… dass die Gestirne, Planeten, Sterne und das ganze Firmament nichts ändern können an unserem Leib, an unserer Farbe, an unserer Schönheit, unserer Gebärde, unseren Vorzügen und sonstigen Eigenschaften. Darum schlagt Euch diese Meinung aus dem Sinne, der ihr so lange gehuldigt habt, indem ihr in den Sternen die Deutung der menschlichen Natur suchtet. Darüber können wir nur lachen.“
Paracelsus, Aschner, Band I, Seite 14

Der Weg durch das große Tor scheint also der unbewusste Gang desjenigen zu sein, der immer ausweicht und im Ausweichen immer weiteren, sich verstärkenden Regulativen unterliegt, die ihn dann wieder auf seinen Weg zurückbringen können.

Der eine Pfad hat eine „aushaltende“ aber auch „ziehende“, der andere hat eine „leistende“ und „kämpfende“ Perspektive. Hier wird man von seiner Bestimmung gezogen, dort braucht man Ehrgeiz und muss Widerstände brechen.

Die ersten Schritte in die Welt stellen am Anfang einen mühseligen Weg dar. Keiner geht erst mal mit Bewusstsein und Überblick in diese Welt hinein. Keiner ist von Anfang an gereift oder weise. Erst verlocken immer der vermeintlich leichtere Weg und das große Tor.

2015 03 Zwang5Hat man durch Erfahrungen des Lebens den Pfad durch den Wald erkannt, wird es vergnüglicher. Derjenige aber, der den Weg nach seinem Willen verändern will, der sich ununterbrochen gegen die orientierenden Begegnungen wehrt – die Brennnesselnester –, der aus seinem Weg dann eine beplankte Autobahn macht, unterliegt in zunehmendem Maße titanischen Kräften, die er nicht beherrscht. Er muss sich dann von den stürmischen Gesetzen der (Lebens-)Autobahn treiben lassen.

Der Hinnehmende kann durch Bewusstsein die Axt mit einer Leichtigkeit schwingen, während der andere, der Kämpferische oder Mutlose, versucht, mit Technik, Kraft oder Jähzorn einen „eingebildeten“ Widerstand zu brechen.

Die Sterne und Tierkreiszeichen zwingen eben nicht – sie zeigen in subtilster Weise Fähigkeiten und Reifungskonstellationen, aus denen die Dinge in dieser Welt bestehen, die auch wir mitbekommen haben. Wenn wir die Signaturen oder Kennzeichen von Erdrauch, Steinklee und Haselnuss objektiv miteinander vergleichen, dann stellen wir fest, dass sie den Aspekten des Zwillings ähneln. Und somit stellt sich des Weiteren heraus, dass hier der Planet Merkur und das Luftelement wirken – das Verspielte, Leichte oder Bewegliche. Die Tierkreiszeichen können wie ein wunderbares Lesebuch gleichsinnige Formen der gewachsenen Dinge in unserer Welt als Gleichnis versammeln und illustrieren. Es ist erkennbar eine Analogie zwischen oben und unten.

Das Erkennen dieser Zusammenhänge befreit. Entweder nötigt uns das Unbekannte wie ein eingepflanztes Eneagramm, weil es unerkannt, unbewusst schaltet und waltet – dann heißt es, die Sterne würden zwingen – oder wir dechiffrieren es und aus dem täuschenden Zwang des Programms wird plötzlich eine wunderbare Veranlagung erkennbar, die sich verwirklichen möchte, der wir zur Verwirklichung verhelfen können.

Wir Menschen wie auch die Pflanzen und Tiere, bestehen aus Bestandteilen einer Ordnung, die uns in diese Welt hineinmanifestiert hat. Ein Ausweichen oder Fliehen vor diesen Gesetzen ist nicht möglich. Es gilt, virtuos im Umgang mit diesen Elementen zu werden. Wie der Klavierspieler, der aus anfänglicher süchtig-fleißiger Arbeit eine Leichtigkeit aufbaut, oder der Kräuterkundige, der über die Sicht auf die nur rein botanisch-wissenschaftlichen Merkmale der Pflanze hinauswächst und dann sozusagen „instinktiv“ mit der Gabe des wahren Pflänzleins dem „Leidenden“ auf seinen Schicksalsweg zurückhilft. Und auf diesem Weg – dem fälschlicherweise sog. schweren Weg – werden wir feststellen, dass es tatsächlich irgendwann eher leichter, sogar schwereloser wird. Ist es gar ein Spiel?

Christian Sollmann Christian Sollmann
Heilpraktiker, Dozent an den Paracelsus Schulen: „Spagyrik, Astrologie, Heilkräuter“

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