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Interview: Hallo Frau Schreier...

Interview von Thomas Schnura für den VFP

FP 0619 komplett app Page58 Image1... wir freuen uns, Ihnen ein paar Fragen zu Ihrer Methode „Psychische Neuroimplantate“ stellen zu können. Wie sind Sie darauf gekommen?

Es ist mir eine besondere Freude, dass Sie auf mich zukommen. Sie sind die Experten für psychische Gesundheit. Nun habe ich das immer so gesehen, dass Sie, hier meine ich Psychotherapeuten, für Menschen zuständig sind, die krank sind.

In Abgrenzung dazu ist es meine Auffassung, dass man auch als gesunder Mensch mehr Unterstützung bekommen muss. Die Idee dazu hatte ich schon lange. Ich wusste nur nicht, wie ich meine Methode der Welt präsentieren soll. Mit einer App ist das möglich geworden. Ich biete eine Struktur an, die für jeden zugänglich ist.

Was ist das Besondere an Ihrer Methode?

Ich bin der Meinung, dass Menschen eine pathologische Störung vermeiden könnten, wenn sie lernen, mehr auf ihre Bedürfnisse zu achten. Bisher hat niemand so deutlich angeboten, die psychischen Bedürfnisse aus der Vergangenheit zu stillen. Nun biete ich hierzu die NIKU-Methode an.

NIKU hat eine eigene Sprache. Ich spreche z.B. nicht von Befriedigung der Bedürfnisse, sondern bringe gezielt den Vorgang der Stillung der Bedürfnisse zum Vorschein. Denn das sind die inneren Prozesse, die jeder Mensch in sich hat und meist auch irgendwie empfindet bzw. fühlt. Dafür gibt es jetzt eine Lösung. Ich gehe davon aus, dass es bei vielen Menschen bald zum Alltag gehören wird, dass man Bedürfnisse im Nachhinein stillen kann.

Für wen haben Sie NIKU entwickelt?

Meine Überzeugung ist, dass jeder Mensch eine Vorstellung davon hat, wie sich das angefühlt hätte, wenn er z.B. Geborgenheit erlebt hätte, oder was dazu beigetragen hätte, sich selbstsicherer zu fühlen. Wir haben diese Momente in uns und können sie aufleben lassen. Lässt man das Erleben der Bedürfnisse bzw. die Bedürfnisstillung zu, dann gewinnt das Verlangen während des Vorgangs der Bedürfnisstillung die Oberhand. Den Rest erledigt das Leben selbst. Oder auch das eigene Unterbewusstsein. Es ist unsere Natur, das ist Intuition und daraus werden Erinnerungen.

Wir haben bisher andere Methoden, die bereits anerkannt sind: Hypnose, NLP. Gibt es da Ähnlichkeiten oder Parallelen?

Es ist absolut nicht vergleichbar. Denn bei NIKU handelt es sich um ein völlig anderes Genre. NIKU ist eine Methode zur Selbstanwendung.

Das ist ein Unterschied zur Psychotherapie und den genannten Techniken. Zu Ihnen kommen Menschen, die Ihren Rat suchen. Bei der NIKU-Methode suchen Menschen proaktiv die Lösung für sich selbst. Viele schrecken davor zurück, Außenstehende tief in ihr innerstes Erleben hineinzulassen. Daher war NIKU aus meiner Sicht längst fällig, die Methode ist etwas, was die Menschheit aktuell absolut braucht.

Was meinen Sie genau?

Wir werden permanent beeinflusst. NIKU bietet etwas wie die Rückkehr zu sich selbst, eine Art innere Unabhängigkeit und Reife, damit Menschen ungewollten Abhängigkeiten trotzen können: Sei es Social Media, Werbung und andere Einflüsse. Ich möchte, dass die Menschen damit mutiger werden, eine gewisse Reife erlangen und lernen, auf was es in der psychischen Entwicklung wirklich ankommt.

Denken Sie, die Menschen werden damit zurechtkommen?

In der Anwendung gibt es zwei Möglichkeiten: Jemand kann das intuitiv oder er kann bei uns dazu eine Schulung für Anwender machen. Eigentlich kann man die NIKU-Methode nicht lehren. Man kann den Menschen nur beibringen, wie sie die Verantwortung bezüglich ihrer psychischen Gesundheit selbst in die Hand nehmen, stärken und erfahren können, worauf es ankommt. Also erstens kann jeder die App NIKU für sich selbst anwenden – wie ich erwähnte, wenn jemand mit der App intuitiv umgehen kann und damit zurechtkommt. Und zweitens können diejenigen, die die NIKU-Instrumente und die wissenschaftliche Basis tiefer kennenlernen wollen, eine Schulung für Anwender durchlaufen.

Können Sie uns in wenigen Worten den Begriff „Psychische Neuroimplantate“ erklären?

Ein Implantat ist etwas, das man anstelle von etwas Organischem einsetzt. Genauso verhält es sich für die Psyche. „Psychisches Neuroimplantat“ ist eine innere Repräsentanz, man könnte sagen: eine modifizierte Erinnerung, die anstelle der fehlenden Ereignisse in der psychischen Konstitution verinnerlicht wird. Unsere inneren Repräsentanzen sind: die Mutter, der Vater und alle die Personen, die wir verinnerlicht, vielmehr: innerlich beheimatet haben. Die werden zu einem Teil von uns selbst.

Baut man mithilfe der NIKU-App Szenarien auf, in denen der Anwender eine innere Bindung anlegt, dann bilden sich Erinnerungen zu den Inhalten der Szenarien. Ob das reale Erlebnisse sind oder imaginierte Szenarien, das Gehirn baut wirksame Erinnerungen auf. Das ist ein ganz menschlicher Prozess. Je emotionaler die Inhalte sind, desto tiefer bleiben die Erinnerungen und entfalten ihre Wirkung. Das sind künstliche Erinnerungen, also Implantate für die Psyche. So fand ich den Namen „Psychische Neuroimplantate“ zutreffend.

Die NIKU-App beinhaltet aber mehr als „Psychische Neuroimplantate“?

Das Leben im Hier und Heute ist eine mathematische Größe zwischen Vergangenheit und Zukunft. Somit ist der Standpunkt Heute keine statische Größe, denn sie wird beeinflusst von Parametern, die in der Vergangenheit liegen und die Einfluss auf die Zukunft haben – und zwar nicht nur nach dem inneren Wunsch oder der eigenen Zielsetzung, sondern viel mehr sogar nach der Sehnsucht des eigenen Bestrebens.

Mit der NIKU-App ist möglich, die Parameter aus der Vergangenheit durch „Psychische Neuroimplantate“ zu verändern, Ziele mithilfe des Vision Boards zu visualisieren und zu beschreiben und die eigene Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen – mithilfe von Impulsgebern in den Bereichen Familie, Freizeit und Beruf.

In den kommenden Wochen erscheint mein Buch: „NIKU Bedienungsanleitung für Glück und Erfolg – neurowissenschaftlich begründet“. Hier wird das Gesamtkonzept noch einmal ausführlich erläutert.

FP 0619 komplett app Page59 Image1Das Gespräch mit Margit Schreier habe ich als inspirierend und kooperativ erlebt. Vielen Dank. Auch das Buch „Reframing der Bedürfnisse – Psychische Neuroimplantate“ ist sehr erhellend und informativ. Verlag Springer

Thomas SchnuraInterviewer Thomas Schnura
Heilpraktiker, Psychologe M.A., Hannover

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Margit M. SchreierMargit M. Schreier
NIKU Neuro AG, St. Gallen/Schweiz

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