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Eine Anleitung zum Glücklichsein

Eine Anleitung zum Glücklichsein.
Verlag Springer, ISBN 978-3-662-64246-7

Alexander Hüttner
Dipl.-Psychologe, Autor, Heilpraktiker für Psychotherapie
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Caroline Hübner Psychologin (M. Sc.),
Heilpraktikerin für Psychotherapie

Das Buch verbindet das klar strukturierte und übersichtliche Format eines klassischen Nachschlagewerks mit einem psychologischen Ratgeber. Es umfasst 80 Stichworte aus den Bereichen der psychischen Gesundheit und des Life-Coachings, die neun Themenclustern zugeordnet werden.

Die Inhalte werden dabei unter Einbeziehung unterschiedlicher therapeutischer Standpunkte und Interventionsstrategien wissenschaftlich fundiert auf den Punkt gebracht und durch alltagspraktische Tipps ergänzt.

Alexander Hüttner und Caroline Hübner setzen sich mit aktuellen und gesellschaftlich sehr relevanten Perspektiven zu Themenfeldern wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Self-Care/Selbstfürsorge auseinander.

Dabei bedienen sie sich aktueller psychologischer Strömungen (Dritte-Welle-Verfahren), aber auch lange etablierter psychologischer Konzepte und Verfahren. Sie nutzen Elemente des sozialen Kompetenztrainings und der gewaltfreien Kommunikation, sind empathisch und wertschätzend und kreieren durch die direkte Ansprache emotionale Bezüge zu den Lesenden.

Vertiefende Exkurse ausgewählter Beitragender aus medizinischen, therapeutischen und psychosozialen Tätigkeitsfeldern ergänzen die Ausführungen.

Aus dem Inhalt:

„Glück

Tiefes Glück kommt einem Freudentaumel der Gefühle gleich und ist als eine Flut persönlicher Herzenswärme spürbar. Zudem geht es mit einer hohen Gegenwärtigkeit einher. Glücksempfindungen variieren je nach ihrem Auslöser und können damit ganz unterschiedlich erlebt werden. Sie können erregte und ruhige Zustände umfassen, im Kontakt mit anderen oder uns selbst entstehen, die Sinneswahrnehmungen schärfen und eine Achterbahn der körperlichen Empfindungen auslösen (Bucher, 2009). Das Gefühl, glücklich zu sein, fördert die Lebensenergie, das Selbstvertrauen, das Entscheidungsverhalten und die Beziehungstiefe (Myers, 2014). Längerfristig andauerndes Glück geht in Zufriedenheit über (Bucher, 2009).

• Unser Glück liegt in unserer Hand: Wir sind jederzeit in der Lage, Glück zu empfinden. Indem wir es nicht länger an Bedingungen knüpfen, machen wir uns frei von allen Abhängigkeiten.

• Geld, Besitz oder andere Menschen können uns nicht (langfristig) glücklich machen. Es gibt nur einen Weg zum Glück: Dieser führt nach innen, zu einem selbst.

• Für viele Menschen ist ein erfülltes Leben mit dem Gefühl verbunden, glücklich zu sein. Deshalb setzen sie alle Hebel in Bewegung, um diesem Gefühl näherzukommen. Natürlich kann man dem Glück mit Feuereifer hinterherjagen, doch sobald wir nach ihm greifen, entwischt es uns. Glück ist kein dauerhafter Zustand, sondern eine willkommene Abwechslung. Es kann nicht festgehalten, aber in vollen Zügen genossen werden.

• Erst durch den Kontrast zum Unglücklichsein wird Glück für uns erlebbar: ‚Gäbe es keinen Salat, würden Pommes nicht schmecken‘, bringt es der Rapper Samy Deluxe gelungen auf den Punkt.

• ‚Sternstunden des Glücks‘: Heimlich, still und leise schlummert das Glück zumeist in jedem Deiner Tage. Um Dich Deinem Glück näher zu bringen, kann es hilfreich sein, Dein Leben genauer unter die Lupe zu nehmen. Nutze dazu die Zeit vor dem Zubettgehen, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Werde still und lenke all Deine Aufmerksamkeit nach innen. Spüre das Glück in Dir. Lächle. Und nun frage Dich: Was ließ heute Dein Herz höherschlagen? Was stimmte Dich froh? Was ließ Ruhe einkehren? Wo waren sie, die klitzekleinen Glücksmomente des Tages?“

„Alltag

Getreu dem Motto ‚Täglich grüßt das Murmeltier‘ beschreibt der Alltag die routinierte Gestaltung der Tageszeit und bildet dabei die individuellen Lebensumstände ab (Wirtz, 2019). Die dabei praktizierten Handlungen wiederholen sich mehr oder minder täglich (Dudenredaktion, 2020). Zu den gewohnten Abläufen des Alltags zählen menschliche Grundbedürfnisse wie Schlaf und Ernährung, aber auch soziokulturell geprägte Gewohnheiten wie Arbeit, Freizeit, Konsum, Körperpflege und soziale Interaktionen. Tägliche Anforderungen und Verpflichtungen wie Termine einzuhalten gehören ebenfalls zu den Komponenten des Alltags.

• Der schönste Tag des Jahres soll Dein Alltag sein. Schmücke Deinen Alltag mit den Dingen, die Du liebst, die Dir leicht fallen und Deine Lebenszeit bereichern.

• Werde aktiv und füttere den alltäglichen Lebenshunger mit täglichen Kostbarkeiten: Bereite Dir ein leckeres Frühstück zu, lege genügend Pausen ein, geh Deinen Hobbys nach, sei anderen eine Stütze, verbringe Zeit an der frischen Luft, bewege Dich ausreichend und rede mit Menschen, die Dich bereichern.

• Vom Urlaubs- ins Alltagsparadies: Nicht die zwei Wochen Urlaub, sondern die restlichen 50 Wochen des Jahres machen unser Leben aus. Anstatt gedanklich immer wieder in die Ferne zu schweifen, wird es ein Segen sein, sich an Alltäglichem zu erfreuen.

• Bestenfalls ist der Alltag ein stetiges Wechselspiel aus Arbeit und Freizeit, Produktivität und Erholung, auf Tuchfühlung gehen und Zeit für sich. Um Deine persönliche Balance zu finden, kann es Dir helfen, Deine Bedürfnisse im Blick zu haben: Was brauchst Du gerade? Wonach steht Dir der Sinn? Mache Dich frei von den Vorstellungen anderer und höre auf Dein Bauchgefühl.

• Über den Tellerrand hinausschauen: Alltag klingt im ersten Moment nach festgefahrenen Routinen und dem unüberwindbaren Müßiggang des Lebens. Er kann jedoch auch bedeuten, Dich selbst zu überraschen und bisher unbekannte Erfahrungen zu sammeln. Tagtäglich aufs Neue.

• Hände weg von Selbst- und Alltagsoptimierung: Dein Alltag muss nicht immer strukturiert und ereignisreich sein. Natürlich freuen wir uns über einen produktiven Montagmorgen oder eine ausgelassene Samstagnacht. Aber auch ein vertrödelter Sonntagnachmittag, an dem wir einfach in den Tag hineinleben, kann durchaus bereichernd sein. Anstatt Angst zu haben, etwas zu verpassen, kannst Du es auch genießen, Verabredungen und To-dos hinter Dir zu lassen. Aus der fordernden, perfektionistischen „fear of missing out“ – der Angst, etwas zu verpassen – wächst so die befreiende ‚joy of missing out‘ – die Freude, etwas zu verpassen.

• Alltag alla italiana: Die Tasse Cappuccino oder die großartige selbstgemachte Pasta mit Familie und Freunden, der Spaziergang im Schatten der Olivenbäume in der Sommerhitze, Lachen, gute Gespräche, vor allem aber das ‚dolce far niente‘ – genieße auch Du das süße Nichtstun.

• Last but not least sagen wir es mit Picasso: Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele. Verabschiede Dich vom Staub. Gib jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden. Male Dein Leben bunt. Fülle es mit Liebe, Musik, schöner Kleidung, magischen Momenten. Wage es, Deine Träume zu leben.“