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Buchbesprechungen

FP 0621 alles App Page64 Image4Das Buch ist ein Gewinn für alle, die narzisstisch strukturierte Klienten nicht nur besser einschätzen, sondern auch souverän begleiten und fördern wollen. Der strafrechtliche Kontext sollte Neugierige nicht davon abhalten, sich dem Inhalt zu widmen.

Sachse und Walburg schaffen es, die narzisstische Persönlichkeit in verschiedenen Facetten zu skizzieren: der erfolgreiche Narzisst, der erfolglose Narzisst und der gescheiterte Narzisst. Alle drei bringen unterschiedliche Selbst- und Fremdüberzeugungen in die Beratung und machen dadurch die Begleitung herausfordernd und abwechslungsreich zugleich.

Die Autoren führen die Leser durch fünf Therapiephasen: die Beziehungsgestaltung zu narzisstischen Klienten, die Entwicklung der Änderungsmotivation, die Schemaklärung, die Schemabearbeitung und das Training von Bewältigungsstrategien. Dabei kommen selbst jene Berater auf ihre Kosten, die gerne Tools kennenlernen möchten. Anhand des Ein-Personen-Rollenspiels wird z. B. deutlich, welche hilfreichen Interventionen es gibt. Die gelegentlichen Bezüge in den Strafvollzug mindern nicht die große Informationsfülle für Berater in anderen Kontexten.

Wer sich der professionellen Arbeit mit narzisstisch geprägten Klienten widmen möchten, sollte zum Buch greifen.

Rezension: Horst Lempart.
Der Persönlichkeitsstörer

Rainer Sachse und Marc Walburg: Umgang mit narzisstisch geprägten Klienten. Professionelles Fallverständnis und motivierende Therapie unter strafrechtlichen Bedingungen. Psychiatrie Verlag, ISBN 978-3-88414-661-3


FP 0621 alles App Page64 Image2Wenige Beziehungen sind so intensiv und vielschichtig wie die von Schwestern. Sie prägen uns ein Leben lang – auch wenn kein Kontakt mehr besteht, wirkt das innere Band unterbewusst weiter. Oft sind Schwestern die intimsten Vertrauten. Ihre Beziehungen können durch große emotionale Nähe, Solidarität und Freude gekennzeichnet sein, aber auch durch Neid, Rivalität und Kontaktabbrüche.

Cordula Ziebell arbeitet als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Gestalttherapeutin seit über 25 Jahren in ihrer eigenen psychotherapeutischen Praxis. Gemeinsam mit ihrer Schwester Barbara Ziebell, lösungsorientierte Beraterin und Trainerin für Seminardidaktik, hat sie sich auf die Geschwister- und Schwesternthematik spezialisiert. Seit 2010 bieten die beiden – deutschlandweit einmalig – Schwestern-Workshops an.

Nun haben sie ihre jahrelangen Erfahrungen und Kompetenzen optimal zusammengeführt und in ihrem Ratgeberbuch von Schwestern für Schwestern gebündelt. Sie möchten mit diesem Praxisbuch möglichst vielen Frauen einen Weg aufzeigen, wie sie ihre Schwesternbeziehungen anders, besser oder lebendiger gestalten können. Und – wenn dies nicht möglich ist – wie sie auch mit einer schwierigen oder unauflösbaren Situation Frieden schließen können.

Anhand zahlreicher Fallbeispiele und praktischer Übungen zeigen sie, wie alte Rollenmuster aufgedeckt werden, Begegnungen auf Augenhöhe entstehen und ein Umgang mit verzwickten Schwesternbeziehungen entwickelt werden kann.

Ein Buch von VFP-Mitgliedern.

Cordula Ziebell und Barbara Ziebell: Schwesternbande. Wie lebendige Schwestern-Beziehungen gelingen. Knaur Verlag, ISBN 978-3-42621-497-8


FP 0621 alles App Page64 Image6Martina Effmert ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und hat sich mit ihrer Praxis auf psychosomatische Leiden und Angststörungen, Traumata und Blockaden spezialisiert. Ein Behandlungsschwerpunkt dabei ist die Angst vor Übelkeit und Erbrechen, die sog. Emetophobie, die die Lebensqualität erheblich einschränkt und oft auf Unverständnis stößt.

Es gibt viele Betroffene, die unter ihr leiden, sie aber bislang noch gar nicht als Krankheit eigener Art angesehen haben. Dementsprechend haben sie auch noch keinerlei Behandlung gesucht. Alle Betroffenen und ihre Angehörigen finden in diesem Ratgeber fundierte Aufklärung, Ermutigung und Hilfestellung.

Welche Auslöser für die Angst vor Übelkeit und Erbrechen gibt es? Kann man ein Typ für eine Emetophobie sein? Wo können die Ursachen für die Phobie liegen?

Im Anschluss klärt die Autorin über die verschiedenen Therapieformen auf, die sich bei der Behandlung bewährt haben: von der Gesprächs- und Verhaltenstherapie bis hin zur Hypnose. Auch gibt sie viele hilfreiche Tipps für mehr Selbstfürsorge und Selbsthilfe – für alle, die aktiv etwas gegen ihre Angst tun möchten – wie z. B. Atemübungen, Akupressur, Massage oder Zentrierungsübungen.

Deshalb eignet sich dieses Buch nicht nur für Betroffene, sondern gleichermaßen für Therapeuten-Kolleginnen und -Kollegen.

Rezension: Dr. Werner Weishaupt

Martina Effmert: Angst vor Übelkeit und Erbrechen: Emetophobie verstehen und überwinden. Ein Selbsthilferatgeber für Betroffene und ihre Angehörigen. Humboldt Verlag, ISBN 978-3-84264-246-1