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Pandemie verschärft die Situation psychisch Kranker

Diese Tatsache sehen die meisten von uns in ihrem beruflichen und persönlichen Umfeld. Nun liegen aber auch die ersten Studien dazu vor: Rund 28 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an psychischen Krankheiten - auf einen Therapieplatz müssen Betroffene im Schnitt sechs Monate warten.

Die Pandemie verschärft die Situation. Die Ärzte verschreiben immer mehr Antidepressiva, wie das ZDF am 03.08.2021 berichtet:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/antidepressiva-schmerzmittel-aerzte-100.html

Wurden 2010 noch 1,174 Milliarden Tagesdosen Antidepressiva verordnet, so waren es 2019 bereits 1,609 Milliarden - das entspricht einem Plus von 435 Millionen Dosen. Das Ministerium berief sich auf den Arzneiverordnungs-Report 2020, aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Auch bei Schmerzmitteln aus der Gruppe der Opioide war dem Bericht zufolge ein deutliches Plus zu verzeichnen: Die verschriebenen Dosen stiegen von 387 Millionen Tagesdosen im Jahr 2010 auf 439 Millionen Dosen im Jahr 2019. Bei den übrigen Schmerzmitteln stiegen die Verschreibungen laut NOZ von 193 Millionen Tagesdosen auf 262 Millionen. Auch bei den Neuroleptika - Medikamente mit beruhigender und antipsychotischer Wirkung - war.

Die Sozialexpertin der Bundestagsfraktion der „Linken“, Sabine Zimmermann, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, es sei erfreulich, dass psychische Erkrankungen und chronische Schmerzen häufiger erkannt und behandelt würden. Dennoch ist die stetige Zunahme der Verschreibungen auch ein Alarmsignal. Oftmals stünden Belastungen im Arbeitsleben hinter den Erkrankungen, deswegen sei deutlich mehr Prävention notwendig, warnte die Abgeordnete. “Das setzt bei den Arbeitsbedingungen und der Arbeitsorganisation an.“ Der Gesetzgeber wiederum müsse den Arbeitsschutz stärken.

Oftmals stünden Belastungen im Arbeitsleben hinter den Erkrankungen, deswegen sei deutlich mehr Prävention notwendig, warnte die Abgeordnete. “Das setzt bei den Arbeitsbedingungen und der Arbeitsorganisation an.“ Der Gesetzgeber wiederum müsse den Arbeitsschutz stärken.

DAK warnt: Mehr psychische Erkrankungen in der Pandemie

Die Krankenkasse DAK hatte Mitte Juli gewarnt, dass die Zahl von Menschen mit Depressionen und psychischen Erkrankungen während der Pandemie stark zugenommen habe. “Was uns als Folge aus den Lockdown-Zeiten noch bevorsteht, können wir heute nur schwer abschätzen,“ warnte DAK-Chef Andreas Storm. Strukturierte Behandlungsprogramme für Menschen mit Depressionen würden so schnell wie möglich benötigt.